Post by Kay MartinenPost by Ralf Kiefer<https://www.epsystem.de/wp-content/uploads/2018/10/EP600_Katalog_2011.p
df>
Schau ab Seite 45 in diesem Katalog! Der englische Begriff ist
Kann es sein das der Katalog-Link nur funktioniert wenn man angemeldet
ist? Mein Browser bekommt eine "nicht gefunden" seite.
Vermutlich kann Dein Mail-Client nicht mit Links umgehen. Wenn ein Link
in spitze Klammern oder Gänsefüßchen eingeschlossen ist, darf er
Whitespaces dazwischen nicht beachten.
Post by Kay Martinen30km Telefonleitung mit mickriger Schrittgeschwindigkeit,
unverschlüsselt und von jedem Phonephreak mit Homecomputer hackbar?
30km! Das ist nicht wenig bei Kupferadern in Telekomqualität. Und nicht
vergessen: diese Leitungen haben nichts mit dem Netz der Telekom zu tun,
denn die Versorgungsnetzbetreiber (Netz im Sinne von Strom-, Wasser-,
Abwassernetz u.ä.) verbuddeln neben ihren Rohren schon immer weitere für
ihre eigenen Kommunikationszwecke. LWL waren bis in den frühen 1990er
Jahren selten, denn "wir" wurden in den 1980er Jahren bekanntlich ein
Kupferadernland.
Üblich war und ist es beim Verlegen der Rohre ein Bündel Kabel und/oder
Leerrohre in den Graben in der Straße mit hineinzuwerfen. Wenn
allerdings jahrzehntelang nicht wieder aufgegraben wird, werden nunmal
die alten Leitungen genommen, weil's preisgünstiger ist.
Somit enden diese Kommunikationsleitungen nicht in Vermittlungsstellen,
sondern den Bauwerken des Versorgungsnetzbetreibers.
Post by Kay MartinenDer
Traum jedes Ökoterroristen der den Abwasserbetrieben weiß machen will
das die Jauche in allen Kanälen schon aus den Gullis springt.
Sorry, aber das geht einfacher. Entweder lassen sich Stadtwerke o.ä.
direkt aus dem Internet angreifen. Shodan listet vermutlich immer noch
genügend Fernwirktechnik auf, wenn auch nicht mehr besonders häufig in
.de. Oder der "Böse" kommt direkt an die Sensorik vor Ort dran, weil man
nicht jeden Sensor vandalismus- und bösewichtsicher gestalten kann. Wenn
Du mal an einer Kläranlage vorbeikommst, schau mal, wie einfach es wäre
auf das Gelände zu kommen. Besser gesichert sind Anlagen der
Wasserversorgung. Deutlich besser. Im Strombereich gibt's dagegen nicht
besonders viele Versuche in Umspann- oder Schaltwerken Böses
anzurichten. Der Respekt vor 200kV oder 400kV ist bei den Meisten doch
vorhanden. Aber schon beim Blick auf Ortsnetzstationen (20kV -> 230V)
wirst Du erkennen, daß die nicht eingezäunt sind, sondern lediglich
verschlossene, aber stabile Türen aufweisen.
Berücksichtigen sollte man auch, daß es einerseits maschinelle
Plausibilitätskriterien für auffällige Meßwerte gibt, andrerseits in der
Leitwarte üblicherweise Auskenner der Materie sitzen, die bei
auffälligen Werten genauer hinschauen. Die kennen das Lokalgeschehen
ganz gut und wissen, wann und wo z.B. große Veranstaltungen stattfinden,
die untypische Meßwerte begründen.
Es gab mal Zeiten, als in Karlsruhe im Wildparkstadion Fußball gespielt
wurde und eine fünfstellige Anzahl Zuschauer dort waren. Die Jungz in
den Leitwarten für Wasser, Abwasser und Strom kannten genau die
Unterschiede in den Netzen im Vergleich zu Samstagen ohne Heimspiel.
Ähnlich bei meinem ersten Besuch in einer Leitwarte war die Erkenntnis,
daß die Jungz einen Fernseher dort hatten und diesen im Dienst laufen
ließen. Nicht, daß sie nicht einschlafen, sondern um bei Großereignissen
wie z.B. Fußball-WM-Endspiel mit deutscher Beteiligung (ich weiß, daß
das sehr lange her ist) geeignet Wasserdruck und Spannung für die
Halbzeitpause und direkt nach Spielende bereitstellen können. Das sind
typische Ereignisse für manuelle Eingriffe. Oder bei sowas wie einem
Katholikentag in einer Stadt, wenn über 100.000 Gäste ein Wochenende
lang eine Stadt und alle Übernachtungsgelegenheiten belagern.
Mit einzelnen Meßwertausreißern läßt sich 'ne Leitstelle eher nicht
beeindrucken.
Post by Kay MartinenAber das sind auch LWL.
Was zwecks Entkopplung sicher der modernere und sicherere Ansatz ist.
Selbstverständlich wurden spätestens ab der Jahrtausendwende fast nur
noch LWL in den Gräben neben den Versorgungsleitungen versenkt. Alleine
das Argument, daß die galvanische Trennung keinen Modemverschleiß mit
entsprechenden Ausfällen nach sich zieht, war den Beteiligten was wert.
Die LWL, die ich überblicken konnte, waren fast immer in Single Mode wg.
Länge und Datenrate. In seltenen Fällen habe ich Multi-Mode-Kabel
angeschlossen, typischerweise bei benachbarten Gebäuden. Plastikkabel
gab's nie in meinem Bereich.
Gruß, Ralf