Discussion:
Uhren-Chip bergen, Ideen gesucht
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Kiefer
2018-11-29 20:38:37 UTC
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Hallo!

Ich habe hier eine CPU-Karte mit einem DS1216 als Uhr, auch bekannt als
No-Slot-Clock. Die Karte wurde im Jahr 1988 hergestellt, d.h. man
braucht nicht drüber zu diskutieren, wie wenig Spannung die interne, im
Sockel vergossene Batterie noch hat (wen's interessiert: rund 0,70V).

Der Hersteller hat diesen 28pol. Sockel leider eingelötet. Das
Platinenmaterial ist Multilayer (ziemlich viele). Es geht sehr eng zu,
auch bei den Abständen der Leiterbahnen. Es gibt leider keine einfache
Handwerkerlösung für den Zugang zur Batterie wie bei den 48Txx, und
wenn, dann nur von unten. D.h. das Teil muß raus. Weil die DS1216 schon
lange nicht mehr hergestellt werden und auf dem Gebrauchtmarkt
"leicht"[tm] überhöhte Preise gefordert werden, wäre es schön, wenn ich
das Teil in einem Stück raus bekäme. Aber Vorrang hat die Platine, denn
die ist hier ein Einzelstück.

Als Ersatzteil aus dem aktuellen Maxim-Angebot kommt ansonsten ein
DS1243 in Frage.

Fotos davon hier [1]:
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822BS.jpg
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822LS.jpg

D.h. ich suche Ideen und Tips. Vorhanden ist eine Weller-Lötstation mit
diversen Spitzen, auch mit Temperaturkennung 8.

Falls es ausgeschlossen wäre, daß die vergossene Batterie je ausläuft,
würde ich mir den Aufwand mit dem Herausoperieren sparen und an die Pins
vom DS1216-Chip von oben Drähte für eine externe Batterie anlöten,
nachdem ich den Pin vom Kontakt zur vergossenen Batterie getrennt hätte.
Nur traue ich diesen verdammten, kleinen Knopfzellen nicht.

Gruß, Ralf

[1] Falls sich jemand über die Technik, gemeint SMT-Bestückung, zur
Entwicklungs- und Produktionszeit (ab 1987) wundern sollte: der
Hersteller war Plessey/Radstone. Die haben seinerzeit viel für Luft- und
Raumfahrt sowie Militär gebaut ("Geld spielt keine Rolle"). Das hier ist
ein ziviler, "billiger" Ableger für die bodenständige
Automatisierungstechnik.
Axel Rauch-Grapengeter
2018-11-29 21:10:33 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Hallo!
Auchso!
Post by Ralf Kiefer
Ich habe hier eine CPU-Karte mit einem DS1216 als Uhr, auch bekannt als
No-Slot-Clock.
Der Hersteller hat diesen 28pol. Sockel leider eingelötet.
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822BS.jpg
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822LS.jpg
Wenn es um den 16pol. Kaefer in der Mitte geht, wuerde ich es damit
probieren:

https://kuerzer.de/Loetspitze16pol

ist ein Link auf:

https://www.ebay.de/p/Ausl%C3%B6tspitze-Dil-16-wg-f%C3%BCr-Weller-L%C3%B6tkolben-TCP/1604506371
Post by Ralf Kiefer
Gruß, Ralf
Gruesze, Axel!

---
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http://www.avg.com
Ralf Kiefer
2018-11-29 21:26:04 UTC
Permalink
Post by Axel Rauch-Grapengeter
Wenn es um den 16pol. Kaefer in der Mitte geht, wuerde ich es damit
Nene, der schwarze Klotz unten, die kleine Platine mit dem 16pol. Käfer
und der obenliegende 28pol. Sockel sind eine Einheit. Das, was raus muß,
ist der ganze 28pol. "Klotz".

Gruß, Ralf
Bernd Laengerich
2018-11-29 21:46:47 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Nene, der schwarze Klotz unten, die kleine Platine mit dem 16pol. Käfer
und der obenliegende 28pol. Sockel sind eine Einheit. Das, was raus muß,
ist der ganze 28pol. "Klotz".
Entlötkolben ist ja wohl nicht greifbar? Ansonsten:
Säubern, Flußmittel drauf, ggf. mit frischem Zinn erstmal nachlöten.
Dann mit Lötsauglitze die Vias leeren. Ne große Spitze nehmen damit man
auch zügig Wärme reintransportiert.

Viel Erfolg!

Bernd
Ralf Kiefer
2018-11-29 22:14:19 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Dann mit Lötsauglitze die Vias leeren.
Genau daran scheitert das häufig. Die Beinchen in den Löchern sind alles
andere als gerade reingesteckt. Auf dem Foto sind das die Reihen ober-
und unterhalb der SMD-Chips.

Woran erkennt man eine dafür taugliche Lötsauglitze? Aus Kupfer und
möglichst fein?

Gruß, Ralf
olaf
2018-11-30 06:17:04 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Genau daran scheitert das häufig. Die Beinchen in den Löchern sind alles
andere als gerade reingesteckt. Auf dem Foto sind das die Reihen ober-
und unterhalb der SMD-Chips.
1. Flussmittel drauf. Auch von der Oberseite. Du musst immer unter
Flussmittel arbeiten damit das Lot fluessig bleibt!
Du musst deine Arbeit beurteilen koennen. Also gute Lupe oder
besser Mikroskop notwendig.

2. Alle Beine mit neuem verbleitem Lot nachloeten.

3. Heiss machen und dann einzeln mit einer guten Pumpe absaugen. Man
muss dann natuerlich schnell sein. Man muss das manchmal
wiederholen. Je nach Erfahrung und Qualitaet der Entloetpumpe
kann man nun den naechsten Punkt in 50% der Faelle ueberspringen.

4. Gute neu gekaufte Entloetlitze nehmen. In das Flussmittel
eintauchen. Damit kurz an die Loetspitze. Immer mit der
abgeschnittenen Vorderseite. Jedesmal neu abschneiden.
Niemals irgendwo zwischendrin nutzen weil die dann schlechter saugt.

5. Danach ein Pin mit der Loespitze oben anstupsen, also nicht ans Pad
und dabei versuchen das Bein zu biegen. Ein paar mal wiederholen.
Das braucht etwas Erfahrung. Du musst das Bein schon so warm haben
das die letzten Loetzinnreste anfangen Fluessig zu werden damit du
dir nicht die Platine zerstoerst, aber auch eher kalt. Du willst
praktisch mit dem letzen Lot eine kalte Loetstelle erzeugen.

Danach probieren ob sich das einzelne Bein kalt mit dem
schraubendreher bewegen laesst.

6. Wenn was nicht klappt zurueck nach Punkt2 :)


Man braucht natuerlich etwas Uebung, meine Erfolgsquote liegt so bei
100%. .-) Machst du sowas zum erstenmal dann uebe das vorher an
einer anderen Platine bis du ein Gefuehl dafuer entwickelt hat!
Post by Ralf Kiefer
Woran erkennt man eine dafür taugliche Lötsauglitze? Aus Kupfer und
möglichst fein?
Markenqualitaet die nicht zu alt ist. Wenn die schon mehrere Jahre
irgendwo rumliegt dann oxidiert das Kupfer und sie saugt
schlechter. Moeglichst feinstdraehtig, aber auch nicht zu duenn
(Durchmesser) im Vergleich zu deinen Pins.
Und wie schon gesagt, entweder vor der Nutzung in Fluxer eintauschen
oder einmal in die Spritze mit dem Flussmittel stecken.

BTW: Es ist nicht unmoeglich diese Dinger aufzusaegen/fraesen und eine
neue Batterie anzuloeten...

Olaf
Ralf Kiefer
2018-11-30 11:48:11 UTC
Permalink
Post by olaf
1. Flussmittel drauf. Auch von der Oberseite.
Von oben habe ich keine Möglichkeit dranzukommen.
Post by olaf
6. Wenn was nicht klappt zurueck nach Punkt2 :)
Danke für den formalen Algorithmus :-)
Da stecken Details drin, die ich berücksichtigen werde. Z.B. an eine
Alterung von Entlötlitze hatte ich bisher nicht gedacht.
Post by olaf
Machst du sowas zum erstenmal dann uebe das vorher an
einer anderen Platine bis du ein Gefuehl dafuer entwickelt hat!
Ich habe schon etliche Sachen ausgelötet. Aber dieser Fall wird der
schwierigste.
Post by olaf
BTW: Es ist nicht unmoeglich diese Dinger aufzusaegen/fraesen und eine
neue Batterie anzuloeten...
Ich habe Fotos von aufgefrästen DS1216 gefunden. Man muß von unten ran,
also muß das Biest vorher raus.

Danke, Gruß, Ralf
Josef Moellers
2018-11-30 16:09:50 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by olaf
1. Flussmittel drauf. Auch von der Oberseite.
Von oben habe ich keine Möglichkeit dranzukommen.
Post by olaf
6. Wenn was nicht klappt zurueck nach Punkt2 :)
Danke für den formalen Algorithmus :-)
Da stecken Details drin, die ich berücksichtigen werde. Z.B. an eine
Alterung von Entlötlitze hatte ich bisher nicht gedacht.
Also ich habe hier welche, die ist mehr als 20 (30?) Jahre alt und mit
der habe ich neulich noch einen Löt-Jumper entfernt.

YMMV.

Josef
olaf
2018-11-30 17:10:28 UTC
Permalink
Post by Josef Moellers
Also ich habe hier welche, die ist mehr als 20 (30?) Jahre alt und mit
der habe ich neulich noch einen Löt-Jumper entfernt.
Es ist ja nicht so das alte Litze garnicht mehr geht. Ich koennte mir
auch vorstellen das es etwas vom damas verwendeten Flussmittel
abhaengt. Aber ich hab auch noch Rollen die nicht mehr Hellkupferrot
sind sondern eher dunkelbraun und die funktionieren deutlich
schlechter. Gerade beim aussaugen von Durchkontaktierungen merkt man
das ganz gut.
Ich kaufe jedenfalls nur noch kleine Mengen und kaufe nach wenn sie
verbraucht sind. Aber nichts mehr auf vorrat....

Olaf
Markus Elsken
2018-11-29 22:30:18 UTC
Permalink
Moin!
Post by Ralf Kiefer
wäre es schön, wenn ich
das Teil in einem Stück raus bekäme. Aber Vorrang hat die Platine, denn
die ist hier ein Einzelstück.
Bei solchen TTH-Bauteilen arbeite ich gerne mit Injektionskanülen, die
gerade abgetrennt und dann auf feinem Sandpapier entgratet werden.

Runde eins: so viel Lot aus den Löchern wie möglich absaugen.
Runde zwei: noch einmal anheizen und mit den Kanülen (Edelstahl, durch
Lot nicht benetzbar) zwischen Pin und Bohrung.

Das habe ich seinerzeit mit den AtariST/MegaST gemacht, um die CPU
auszulöten. Da passten die gelben Kanülen. Auch der Megabus-Verbinder
liess sich so entfernen und verkehrtrum wieder einlöten, ebenso auf der
Karte (der Turm PAK/3 mit PuPla und FRAK/2 war so hoch, dass ich die
Viking-Karte lieber unter das Board verbannt habe, Bus-Verlängerungen
waren keine so gute Idee).

mfg Markus
Ralf Kiefer
2018-11-29 22:55:40 UTC
Permalink
Post by Markus Elsken
Bei solchen TTH-Bauteilen arbeite ich gerne mit Injektionskanülen, die
gerade abgetrennt und dann auf feinem Sandpapier entgratet werden.
D.h. die Kanüle aus Edelstahl heizt Du mit dem Lötkolben möglichst weit
vorne an, damit die Temperatur den Kunststoffteil oben nicht wegfließen
läßt?

Da werde ich mir morgen mal meinen dritten Arm anschrauben und das
probieren ;-)
Post by Markus Elsken
Da passten die gelben Kanülen.
Aha, kapiert, da gibt's 'nen Farbcode, gelb: 0,9mm außen, 0,4mm innen.
Sind die stabil genug, um ein Beinchen von dem Chip etwas gerade biegen
zu können?

Gruß, Ralf
olaf
2018-11-30 06:25:44 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Markus Elsken
Bei solchen TTH-Bauteilen arbeite ich gerne mit Injektionskanülen, die
gerade abgetrennt und dann auf feinem Sandpapier entgratet werden.
Ich denke das wird in vielen Faellen nicht klappen weil nicht genug
Platz fuer die Kanuele ist.
Post by Ralf Kiefer
D.h. die Kanüle aus Edelstahl heizt Du mit dem Lötkolben möglichst weit
vorne an, damit die Temperatur den Kunststoffteil oben nicht wegfließen
läßt?
Nein. Du musst schon die Loetstelle/Pad anheizen. Edelstahl ist ein
eher schlechter Waermeleiter.
Post by Ralf Kiefer
Sind die stabil genug, um ein Beinchen von dem Chip etwas gerade biegen
zu können?
Mach sowas immer mit deinem Loetkolben damit das Bein beim biegen warm
ist. Sonst ist die Gefahr gross das du deine Platine beschaedigst weil
du ein Pad abreisst. Du darfst keine Kraefte auf die Pads auftragen.

Wenn dir die Platine sehr wichtig bist und du eher ungeschickt es
sicher einfacher die Beine am IC abzukneifen (sehr gute kleine Zange
notwendig) oder mit einer Proxxon mit Diamantsaegeblatt direkt am
Gehaeuse abzuschleifen. Auch das bedarf aber eine gewissen
Geschicklichkeit.

Olaf
Christian Zietz
2018-11-30 07:33:27 UTC
Permalink
Post by olaf
Wenn dir die Platine sehr wichtig bist und du eher ungeschickt es
sicher einfacher die Beine am IC abzukneifen (sehr gute kleine Zange
notwendig) oder mit einer Proxxon mit Diamantsaegeblatt direkt am
Gehaeuse abzuschleifen. Auch das bedarf aber eine gewissen
Geschicklichkeit.
Das wollte ich auch vorschlagen, mache ich bei einfach ersetzbaren ICs
(z.B. 74er-Logik) fast immer so. Aber bei der Packungsdichte auf Ralfs
Foto <Loading Image...> sehe ich keine
Möglichkeit an die Pins heranzukommen. Es muss ja der 28-polige Sockel
ausgebaut werden.

Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA
olaf
2018-11-30 09:00:02 UTC
Permalink
Post by Christian Zietz
(z.B. 74er-Logik) fast immer so. Aber bei der Packungsdichte auf Ralfs
Foto <http://www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822BS.jpg> sehe ich keine
Interessantes Teil. Kannte ich so noch nicht.
Post by Christian Zietz
Möglichkeit an die Pins heranzukommen. Es muss ja der 28-polige Sockel
ausgebaut werden.
Ich wuerde das hier wahrscheinlich mit Heissluft machen. Aber dafuer
braucht man etwas Erfahrung. Das klappt nicht wenn man das zum ersten
mal macht! Unbedingt vorher ueben!

Die Platine sieht im uebrigen schon etwas runtergekommen aus. Da ist
es sehr wichtig erstmal frisches Loetzinn an die Loetstellen zu
machen.


Meine Heissluft anleitung: :-)

1. Erstmal mit dem Loetkolben alle Pine gerade machen wenn sie krumm
sind. Besonders bei alten Platinen sind manchmal zwei Platine nach der
Handbestueckung und vor dem loeten verbogen worden. Die muessen gerade
sein.

2. ueberall etwas frissches Loetzinn dran. Und nicht mit Flussmitttel
sparen.

3. Wenn sich in der Naehe des ICs empfindliches Sachen befinden (vor
allem alte Steckerbinder/Plastik) dann die Platine einmal in Alufolie
einwickeln und nur an der Stelle wo man loeten muss ein Loch machen.
Gute Spitzzange bereitlegen.

4. Man braucht einen guten Baumarktheissluftfoen. Der Foen MUSS
temperaturgeregelt sein. Die Temperaturregelung ist wichtig damit das
Teil reproduzierbar ist weil man sich selber daran gewoehnt. Ist der
Foen zu billig kann man nicht aus Erfahrung besser werden. Den Foen so
ungefaehr auf 400Grad stellen. Die Temperatur ist innerhalb gewisser
Grenzen eigentlich egal weil man das spaeter durch den Abstand und die
Bewegung nachregelt, aber sie muss konstant sein!
Noch besser ist es wenn der Foen auch erlaubt den Durchfluss zu
regeln. Wenn das geht dann den Durchfluss moeglichst gering
einstellen. Wenn das nicht geht dann gibt im Zubehoer extra Duesen die
einen Teil der Luft zur Seite ableiten. Wichtig ist das man den
Durchfluss klein bekommt!

5. Ein kleines Stueck Loetzinn auf die Platine legen und anfangen zu
erhitzen. Immer etwas bewegen niemals auf eine Stelle bleiben nicht zu
schnell und auch nicht zu langsam. Dafuer braucht man leider
Erfahrung. Also im Zweifel woanders ueben!
Sobald das Zinn fluessig wird noch 30-60s weiter heizen. Danach das
Bauteil einfach rausnehmen falls es nicht schon von selber
rausgefallen ist. Wenn es nicht geht nochmal warm machen und erneut
probieren. Niemals mit Kraft ziehen!!!


Olaf
Bernd Laengerich
2018-11-30 09:22:19 UTC
Permalink
Post by olaf
4. Man braucht einen guten Baumarktheissluftfoen. Der Foen MUSS
Alternativ das 858D-Dingens vom Chinesen am deutschen Standort. Meines hat
€31,- gekostet, weniger als mein Steinel aus dem Baumarkt, war in 2 Tagen da
und es sind kleinere Düsen dabei.

Bernd
Ralf Kiefer
2018-11-30 11:48:12 UTC
Permalink
Post by olaf
Ich wuerde das hier wahrscheinlich mit Heissluft machen.
Ich hörte davon, daß Leute dafür Bleche gebaut haben, damit die Heißluft
insbesondere nicht an unerwünschten Stellen ankommt. Bei meinem Fall
sind es die SMD-Chips, die auf der Lötseite der Platine direkt unter dem
Kandidat sind. Die müssen drin bleiben. Die in etwas Entfernung
natürlich auch. Daher hatte ich diese Methode verworfen.
Post by olaf
Aber dafuer
braucht man etwas Erfahrung. Das klappt nicht wenn man das zum ersten
mal macht! Unbedingt vorher ueben!
Tja, ....

Ich denke gerade drüber nach, ob ich diese Aufgabe nicht delegieren
kann.
Post by olaf
Die Platine sieht im uebrigen schon etwas runtergekommen aus. Da ist
es sehr wichtig erstmal frisches Loetzinn an die Loetstellen zu
machen.
Baujahr 1988, eindeutig mit Gruppenbezug :-)

Gruß, Ralf
Bernd Laengerich
2018-11-30 12:12:06 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ich hörte davon, daß Leute dafür Bleche gebaut haben, damit die Heißluft
insbesondere nicht an unerwünschten Stellen ankommt. Bei meinem Fall
sind es die SMD-Chips, die auf der Lötseite der Platine direkt unter dem
Kandidat sind. Die müssen drin bleiben. Die in etwas Entfernung
natürlich auch. Daher hatte ich diese Methode verworfen.
Du kannst sie auch einfach hinterher wieder einlöten. In dem Fall würde ich
die definiert vorher auslöten.

Bernd
olaf
2018-11-30 12:28:13 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ich hörte davon, daß Leute dafür Bleche gebaut haben, damit die Heißluft
insbesondere nicht an unerwünschten Stellen ankommt. Bei meinem Fall
Ich bin in speziellen Faellen eher fuer Alufolie. Ist halt immer da,
kostet nichts und man das Loch wirklich genau da wo man es braucht.

Soweit ich das ohne Photo beurteilen kann brauchst du das nicht
unbedingt.
Post by Ralf Kiefer
sind es die SMD-Chips, die auf der Lötseite der Platine direkt unter dem
Kandidat sind. Die müssen drin bleiben. Die in etwas Entfernung
natürlich auch. Daher hatte ich diese Methode verworfen.
Das ist kein Problem. Selbst wenn ein SMD Chip warm wird dann bleibt
er vor Ort. Er wird durch das Lot festgehalten. Es sollte hat nur da
wo es fluessig wird auch Flussmittel drauf sein damit das Zinn nicht
oxidiert. Kritisch ist alles was aus Plastik ist. Oder manchmal auch
Elkos die sehr nahe stehen weil die durch ihre Hoehe schneller
aufheizen und das ist nicht unbedingt so gesund fuer die wenn man sie
komplett auf 350Grad bringt. Vorsichtig muss man auch bei manchen
Spulen sein weil die ploetzlich auseinanderfallen koennen. Und ganz
kritisch sind SMD-Leuchtdioden.
Post by Ralf Kiefer
Baujahr 1988, eindeutig mit Gruppenbezug :-)
Klar, man brauch ja nur den Coprozessor zu sehen und weiss
bescheid. :)

Olaf
Christian Zietz
2018-11-30 17:42:12 UTC
Permalink
Post by olaf
Ich wuerde das hier wahrscheinlich mit Heissluft machen. Aber dafuer
braucht man etwas Erfahrung. Das klappt nicht wenn man das zum ersten
mal macht! Unbedingt vorher ueben!
Wenn man mit Heißluft ungeduldig wird und meint "viel (Temperatur) hilft
viel", kommt übrigens so etwas bei heraus:
<https://www.exxoshost.co.uk/forum/download/file.php?id=4425>.
Platinenmaterial verkohlt, Pads an- bzw. abgelöst. Nein, das Foto ist
nicht von mir.
Daher volle Zustimmung zum "unbedingt vorher ueben".

Grüße
Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA
olaf
2018-11-30 18:08:15 UTC
Permalink
Post by Christian Zietz
Platinenmaterial verkohlt, Pads an- bzw. abgelöst. Nein, das Foto ist
nicht von mir.
Meine ersten Versuche sahen schlimmer aus. ;)

Hier noch ein Einkaufstip fuer Weihnachten:

https://www.reichelt.de/gasloetkolben-set-piezo-zuender-pyropen-piezo-weller-piezo-p700.html

Ich nutzte das Teil in der Firma gerne fuer SMD als
Heissluftloeter. Ein Kollege kam damit vor ein paar Jahren an und ich
war zuerst sehr skeptisch. Mittlerweile bin ein grosser Fan. Damit hab
ich schon ICs die mit zweistellig vielen Ghz arbeiten auf Rogers
(HF-Substrate sind besonders sensibel beim loeten weil das Kupfer
darauf nur schlecht haelt) gewechselt und alles hat hinterher
funktioniert.
Ich weiss, der Preis ist typisch Weller. Aber es ist auch sehr gut.

Olaf

Ralf Kiefer
2018-11-30 11:48:12 UTC
Permalink
Post by Christian Zietz
Post by olaf
Wenn dir die Platine sehr wichtig bist und du eher ungeschickt es
sicher einfacher die Beine am IC abzukneifen (sehr gute kleine Zange
notwendig) oder mit einer Proxxon mit Diamantsaegeblatt direkt am
Gehaeuse abzuschleifen. Auch das bedarf aber eine gewissen
Geschicklichkeit.
Das wollte ich auch vorschlagen, mache ich bei einfach ersetzbaren ICs
(z.B. 74er-Logik) fast immer so.
Das habe ich als Rückfallebene vorgesehen. Falls sich keine andere
Möglichkeit findet, wird der 28pol. DS1216-Sockel zerlegt. Um
anschließend die Reste von jedem einzelnen Beinchen auszulöten.
Erfahrung mit Dremel an 48Txx-NVRAMs liegen ausreichend vor.

Daher verfolge ich zusätzlich die Möglichkeit den DS1216 durch einen
DS1243 zu ersetzen.

Gruß, Ralf
olaf
2018-11-30 12:29:54 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Erfahrung mit Dremel an 48Txx-NVRAMs liegen ausreichend vor.
Warum muss man denn die Wechseln? Da war die Batterie doch aufgesteckt
und ist einfach so wechselbar.

Olaf
Ralf Kiefer
2018-11-30 13:01:03 UTC
Permalink
Post by olaf
Post by Ralf Kiefer
Erfahrung mit Dremel an 48Txx-NVRAMs liegen ausreichend vor.
Warum muss man denn die Wechseln? Da war die Batterie doch aufgesteckt
und ist einfach so wechselbar.
Ich habe Datenblätter, aus denen hervorgeht, daß es die Aufsätze mit der
Batterie zum Aufklipsen gab. Meine Beobachtung ist, daß ich diese
Variante noch nie in freier Wildbahn gesehen habe. Die hier in meinem
Vorrat (ungefähr 15Stück warten noch auf das Aufdremeln) haben den
"Rucksack" aufgeklebt. Vor ein paar Wochen anläßlich eines Treffens habe
ich einige aus der Sun-Welt in die Finger bekommen, bei denen der
Rucksack rundherum ohne Spalt zum unteren Teil, der den Chip enthält,
verbunden waren.

Gruß, Ralf
Peter Heitzer
2018-11-30 13:41:09 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by olaf
Post by Ralf Kiefer
Erfahrung mit Dremel an 48Txx-NVRAMs liegen ausreichend vor.
Warum muss man denn die Wechseln? Da war die Batterie doch aufgesteckt
und ist einfach so wechselbar.
Ich habe Datenblätter, aus denen hervorgeht, daß es die Aufsätze mit der
Batterie zum Aufklipsen gab. Meine Beobachtung ist, daß ich diese
Variante noch nie in freier Wildbahn gesehen habe. Die hier in meinem
Einmal habe ich so ein Batterycap schon in echt gesehen, aber alle
NVRAMs, die ich aus alten SUNs ausgebaut habe, waren mit interner Zelle.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
olaf
2018-11-30 14:07:05 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ich habe Datenblätter, aus denen hervorgeht, daß es die Aufsätze mit der
Batterie zum Aufklipsen gab. Meine Beobachtung ist, daß ich diese
Variante noch nie in freier Wildbahn gesehen habe.
Ich hab so ein Dingen als Sample irgendwo rumliegen. :)

Olaf
Markus Elsken
2018-11-30 10:25:59 UTC
Permalink
Moin!
Post by Ralf Kiefer
Da werde ich mir morgen mal meinen dritten Arm anschrauben und das
probieren ;-)
Ich habe wenn möglich (68000er) von der B-Seite geheizt und von der
L-Seite die Kanüle eingeschoben. Meist geht aber - bei schon weitgehend
abgesaugtem Lot - auch, den Pin zu erhitzen und dann schnell die Kanüle
drüberschieben.
Post by Ralf Kiefer
Aha, kapiert, da gibt's 'nen Farbcode, gelb: 0,9mm außen, 0,4mm innen.
Sind die stabil genug, um ein Beinchen von dem Chip etwas gerade biegen
zu können?
Ja, problemlos. Ich habe hier einzelne Kanülen jahrelang benutzt, die
nutzen quasi nicht ab.

mfg Markus
Christian Zietz
2018-11-30 07:29:40 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
D.h. das Teil muß raus. Weil die DS1216 schon
lange nicht mehr hergestellt werden und auf dem Gebrauchtmarkt
"leicht"[tm] überhöhte Preise gefordert werden, wäre es schön, wenn ich
das Teil in einem Stück raus bekäme. Aber Vorrang hat die Platine, denn
die ist hier ein Einzelstück.
Tipps zum Entlöten mit Flussmittel, manueller Pumpe und Entlötlitze hast
Du ja schon bekommen. Das ist definitiv machbar. Ich habe -- im Prinzip
wie von Olaf beschrieben -- auch schon einen Dallas-Uhrenbaustein ohne
Beschädigung des ICs oder der Platine aus einem teuren Messgerät
ausgelötet. Wichtig ist hierbei Geduld! Nicht ungeduldig werden weil der
IC immer noch nicht locker ist und versuchen, das Problem mit Hebelkraft
zu lösen.

Einfacher geht's aber, wenn Du Dir jemanden suchst, der eine
Entlötstation hat. Damit war bei einem meiner Rechner die 96-polige
VME-Buchse ruck-zuck und ohne Schäden an den Pads ausgebaut. Nach meinen
Erfahrungen hat bei (hardwarelastigen) Retro-Treffen mindestens eine
Person sowas im Gepäck.

Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA
Bernd Laengerich
2018-11-30 08:06:16 UTC
Permalink
Post by Christian Zietz
Einfacher geht's aber, wenn Du Dir jemanden suchst, der eine
Entlötstation hat. Damit war bei einem meiner Rechner die 96-polige
VME-Buchse ruck-zuck und ohne Schäden an den Pads ausgebaut. Nach meinen
Definitiv. Ich habe eine alte Weller VP 801 EC (bzw. ähnlich) und einen Satz
Spitzen dazu, die saugt ganz ordentlich das Zinn ab. Benötigt aber Druckluft.

Bernd
Ralf Kiefer
2018-11-30 11:48:12 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Ich habe eine alte Weller VP 801 EC (bzw. ähnlich) und einen Satz
Spitzen dazu, die saugt ganz ordentlich das Zinn ab. Benötigt aber Druckluft.
Das ist eine Idee zum Weiterverfolgen ganz unabhängig vom aktuellen
Fall. Weihnachten, Mangel an Wünschen, kennt man ja :-)

Ist das nicht eher ein Fall von Unterdruck, also Vakuumpumpe? Ich habe
mir das gerade in einem Filmchen bei Youtube angeschaut: eine
Unterdruckpumpe ist da integriert.

Gruß, Ralf
Bernd Laengerich
2018-11-30 12:18:07 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ist das nicht eher ein Fall von Unterdruck, also Vakuumpumpe? Ich habe
mir das gerade in einem Filmchen bei Youtube angeschaut: eine
Unterdruckpumpe ist da integriert.
Jain, die hat einen Druckluftanschluß und erzeugt Unterdruck mittels
Venturidüse, so wie eine Wasserstrahlpumpe, nur eben mit Luft.

Bernd
Ralf Kiefer
2018-11-30 13:01:04 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Post by Ralf Kiefer
Ist das nicht eher ein Fall von Unterdruck, also Vakuumpumpe? Ich habe
mir das gerade in einem Filmchen bei Youtube angeschaut: eine
Unterdruckpumpe ist da integriert.
Jain, die hat einen Druckluftanschluß und erzeugt Unterdruck mittels
Venturidüse, so wie eine Wasserstrahlpumpe, nur eben mit Luft.
Da dieses Gerät ebenso Gruppenbezug hat ... :-)

Spaß beiseite: kein brauchbares Angebot zm VP801 bei Ebay, kaum
Fundstellen im Web. Bei Weller gibt's Nachfolger im Programm. Vermutlich
gibt's irgendwann in der Zukunft einen eigenen Thread nebenan in d.s.e.,
wenn ich mein Herz erholt hat wg. der Preise bei Weller.

Gruß, Ralf
Bernd Laengerich
2018-11-30 14:08:33 UTC
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Post by Ralf Kiefer
Da dieses Gerät ebenso Gruppenbezug hat ... :-)
Funzt aber :-)
Post by Ralf Kiefer
Spaß beiseite: kein brauchbares Angebot zm VP801 bei Ebay, kaum
Ich habe meine Entlöte gebraucht geschenkt bekommen (inkl. zweitem neuem
Handstück), aber die Quelle ist versiegt...
Post by Ralf Kiefer
Fundstellen im Web. Bei Weller gibt's Nachfolger im Programm. Vermutlich
gibt's irgendwann in der Zukunft einen eigenen Thread nebenan in d.s.e.,
wenn ich mein Herz erholt hat wg. der Preise bei Weller.
Nun ja, aus feinstem Trumpanium gefertigt...
Es gibt noch Entlötis ZD-915/ZD-985 von Zhongdi mit Pumpe für etwa einen
grünen Schein, wie gut die sind kann ich nicht sagen.

Bernd
olaf
2018-11-30 12:33:52 UTC
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Post by Ralf Kiefer
Ist das nicht eher ein Fall von Unterdruck, also Vakuumpumpe? Ich habe
mir das gerade in einem Filmchen bei Youtube angeschaut: eine
Unterdruckpumpe ist da integriert.
Es gibt wohl welche mit eigener Pumpe und welche die mit einer
Venturi-Duese arbeiten. Ich denke das letzeres eher fuer industrielle
Reparaturplaetze war wo man auch Pressluft hat und die mit der Pumpe
waren eher fuers Ingenieurlabor oder den Radio&Fernsehtechniker.

Olaf
olaf
2018-11-30 09:06:45 UTC
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Post by Christian Zietz
ausgelötet. Wichtig ist hierbei Geduld! Nicht ungeduldig werden weil der
IC immer noch nicht locker ist und versuchen, das Problem mit Hebelkraft
zu lösen.
Das kann ich nur nochmal unterstreichen! Das ist der Hauptfehler den
viele Machen. Der zweite Fehler ist dann wenn man zu ungeduldig ist
und die Platine braun wird.
Post by Christian Zietz
Einfacher geht's aber, wenn Du Dir jemanden suchst, der eine
Entlötstation hat. Damit war bei einem meiner Rechner die 96-polige
VME-Buchse ruck-zuck und ohne Schäden an den Pads ausgebaut.
Da bin ich anderer Meinung. Ich hab auch Zugriff auf solche Stationen
(Weller) und halte davon fuer diese Anwendung nicht soviel da ist ein
Baumarktfoen besser weil grossflaechiger. Bei kleinen Sachen aendert
sich das.
Was die Sache fuer Anfaenger etwas einfacher macht und bei manchen
(aber hier nicht) Platinen auch notwendig ist, das ist eine
Waermeplatte. Wenn man die ganze Platine schonmal auf 100Grad
vorgewaermt hat dann geht der Rest etwas entspannter.
Post by Christian Zietz
Nach meinen
Erfahrungen hat bei (hardwarelastigen) Retro-Treffen mindestens eine
Person sowas im Gepäck.
Erstaunlich. Die fahren mit einer 2kEuro Loetstation durch die Gegend?


Olaf
Christian Zietz
2018-11-30 16:59:22 UTC
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Post by olaf
Post by Christian Zietz
Einfacher geht's aber, wenn Du Dir jemanden suchst, der eine
Entlötstation hat. Damit war bei einem meiner Rechner die 96-polige
VME-Buchse ruck-zuck und ohne Schäden an den Pads ausgebaut.
Da bin ich anderer Meinung. Ich hab auch Zugriff auf solche Stationen
(Weller) und halte davon fuer diese Anwendung nicht soviel da ist ein
Baumarktfoen besser weil grossflaechiger.
Ich meinte eine dieser -- in einem anderen Teil dieses Threads auch
schon angesprochenen -- Stationen mit einer hohlen Lötspitze, durch die
das verflüssigte Lötzinn gleich abgesaugt wird. Wie soll ein Baumarktfön
so etwas ersetzen?
Post by olaf
Post by Christian Zietz
Nach meinen
Erfahrungen hat bei (hardwarelastigen) Retro-Treffen mindestens eine
Person sowas im Gepäck.
Erstaunlich. Die fahren mit einer 2kEuro Loetstation durch die Gegend?
Abgesehen davon, dass die Preise für die oben genannten Stationen nicht
erst bei 2k€ beginnen: etliche Leute bei diesen Treffen fahren auch
Rechner mit 2k€ Sammlerwert oder Messtechnik (Scope, Logikanalyzer) in
dieser Preisklasse durch die Gegend.

Grüße
Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA
Ralf Kiefer
2018-11-30 11:48:12 UTC
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Post by Christian Zietz
Tipps zum Entlöten mit Flussmittel, manueller Pumpe und Entlötlitze hast
Du ja schon bekommen.
Ich habe insbesondere schon meine Einkaufsliste ergänzt :-)
Post by Christian Zietz
Wichtig ist hierbei Geduld!
Daher auch die mentale Vorbereitung.
Post by Christian Zietz
Einfacher geht's aber, wenn Du Dir jemanden suchst, der eine
Entlötstation hat.
Ein Gedanke ist der statt in Material zu investieren, das ich für diesen
etwas schwierigeren Fall brauche, in Rotwein, Bier oder Single Malt zu
investieren, um damit einen Profi zur ehrenamtlichen Mithilfe zu
motivieren. Oder so.

Die einfacheren Fälle kann ich später wieder übernehmen.

Gruß, Ralf
Marcel Mueller
2018-11-30 12:07:06 UTC
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Post by Ralf Kiefer
Ich habe hier eine CPU-Karte mit einem DS1216 als Uhr, auch bekannt als
No-Slot-Clock. Die Karte wurde im Jahr 1988 hergestellt, d.h. man
braucht nicht drüber zu diskutieren, wie wenig Spannung die interne, im
Sockel vergossene Batterie noch hat (wen's interessiert: rund 0,70V).
Der Hersteller hat diesen 28pol. Sockel leider eingelötet. Das
Platinenmaterial ist Multilayer (ziemlich viele). Es geht sehr eng zu,
auch bei den Abständen der Leiterbahnen. Es gibt leider keine einfache
Handwerkerlösung für den Zugang zur Batterie wie bei den 48Txx, und
wenn, dann nur von unten. D.h. das Teil muß raus. Weil die DS1216 schon
lange nicht mehr hergestellt werden und auf dem Gebrauchtmarkt
"leicht"[tm] überhöhte Preise gefordert werden, wäre es schön, wenn ich
das Teil in einem Stück raus bekäme. Aber Vorrang hat die Platine, denn
die ist hier ein Einzelstück.
Hmm, also mit etwas Übung bekommt man den Chip da schon raus. Man
braucht halt ein kräftig heißes Kupferblech, mit dem man alle Pins einer
Seite gleichzeitig erwärmt. Dann kann man den Chip erst auf der einen
Seite raus ziehen, dann auf der anderen. Nachher etwas sauber machen.
Mit einem normalen Lötkolben wird das freilich nichts.

Alternativ gibt es noch die Variante "alle Pins des Chips abschneiden".
Dann kann man die Reste einzeln aus den Löchern popeln. Das ist
zumindest für die Platine recht schonend.
Wenn genügend Bauhöhe da ist, bietet sich als nächstes an einen
IC-Sockel einzulöten. Wenn genug Höhe da ist, kann man die Reste sogar
in der Platine lassen und den IC-Sockel darauf anlöten.
Den Chip selbst kann man im Prinzip auch noch retten, indem man ihn mit
den Stummeln in eine Billig-IC-Fassung einlötet. (Die Präzisionssockel
haben zu dicke Pins als dass sie sich noch in eine andere Fassung
stecken lassen.)
Post by Ralf Kiefer
Als Ersatzteil aus dem aktuellen Maxim-Angebot kommt ansonsten ein
DS1243 in Frage.
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822BS.jpg
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822LS.jpg
D.h. ich suche Ideen und Tips. Vorhanden ist eine Weller-Lötstation mit
diversen Spitzen, auch mit Temperaturkennung 8.
OK, damit ist die Lösung "alle Pins warm machen" raus. Da braucht man
100W aufwärts.
Post by Ralf Kiefer
Falls es ausgeschlossen wäre, daß die vergossene Batterie je ausläuft,
würde ich mir den Aufwand mit dem Herausoperieren sparen und an die Pins
vom DS1216-Chip von oben Drähte für eine externe Batterie anlöten,
nachdem ich den Pin vom Kontakt zur vergossenen Batterie getrennt hätte.
Nur traue ich diesen verdammten, kleinen Knopfzellen nicht.
Das war auch mein erster Gedanke. Die Frage ist eher, ob sie wirklich
hochohmig bleibt. Andernfalls hast Du mit dem Ersatz wenig Freude.


Marcel
Peter Heitzer
2018-11-30 13:32:03 UTC
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Post by Ralf Kiefer
Hallo!
Ich habe hier eine CPU-Karte mit einem DS1216 als Uhr, auch bekannt als
No-Slot-Clock. Die Karte wurde im Jahr 1988 hergestellt, d.h. man
braucht nicht drüber zu diskutieren, wie wenig Spannung die interne, im
Sockel vergossene Batterie noch hat (wen's interessiert: rund 0,70V).
Der Hersteller hat diesen 28pol. Sockel leider eingelötet. Das
Platinenmaterial ist Multilayer (ziemlich viele). Es geht sehr eng zu,
auch bei den Abständen der Leiterbahnen. Es gibt leider keine einfache
Handwerkerlösung für den Zugang zur Batterie wie bei den 48Txx, und
wenn, dann nur von unten. D.h. das Teil muß raus. Weil die DS1216 schon
lange nicht mehr hergestellt werden und auf dem Gebrauchtmarkt
"leicht"[tm] überhöhte Preise gefordert werden, wäre es schön, wenn ich
das Teil in einem Stück raus bekäme. Aber Vorrang hat die Platine, denn
die ist hier ein Einzelstück.
Als Ersatzteil aus dem aktuellen Maxim-Angebot kommt ansonsten ein
DS1243 in Frage.
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822BS.jpg
www.ralf-kiefer.de/VME/PME6822LS.jpg
Ich würde mit einem feine Seitenschneider alle Beinchen knapp überhalb der
Platine abzwicken. Die einzelnen Beinreste kannst du dann recht einfach
auslöten. Mit Silberdraht kannst du den Beinstümpfen am IC Prothesen
verpassen.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
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