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HP-15C Collector's Edition
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Christian Weisgerber
2024-08-14 15:59:38 UTC
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TL;DR: Es gibt eine Neuauflage des HP-15C. Kann man kaufen, 190 EUR.

Bei Freunden von Taschenrechnern, und speziell Hewlett-Packard-
Taschenrechnern mit UPN-Eingabelogik, sind die Modelle der Voyager-
Baureihe aus den 1980ern hoch angesehen. Mit ihrem charakteristischen
Querformat liegen sie super in der Hand, sind funktionell und robust.
Der Finanzrechner HP-12C wird seit über vierzig Jahren kontinuierlich
verkauft. Die anderen Modelle sind vor Jahrzehnten durch Nachfolger
ersetzt worden, die bei allem Fortschritt aber nie mehr das gewisse
Etwas hatten.

Das technisch-wissenschaftliche Spitzenmodell dieser Baureihe war
der HP-15C. Auch ich habe noch einen hier, 1987/88 in Middlesboro
oder Knoxville erworben, der mich seinerzeit durch einen High-School-
Abschluss und das deutsche Abitur gebracht hat.[1] UPN spart
Tastendrücke, klarer Vorteil gegenüber den Mitschülern. Das ist bis
heute mein Standardtaschenrechner. Leider sind schon vor vielen
Jahren zwei Segmente der fünften Ziffer ausgefallen. Mehr eine
Irritation, aber ärgerlich beim sonstigen guten Zustand des Geräts.
Das ist auch nicht wirklich reparabel und auf dem Gebrauchtmarkt
sind diese Rechner praktisch nicht zu bekommen. Wer einen hat, gibt
ihn nicht her.

Letzte Woche ist mir die Kinnlade runtergefallen, also ich zufällig
darüber gestolpert bin, dass es eine Neuauflage des HP-15C gibt,
die "Collector's Edition"[2], und ich habe mir sofort ein Exemplar
gekauft. Nummer 02902. Die Hardware basiert vermutlich auf der
aktuellen Variante des HP-12C. Das ursprüngliche Prozessordesign
ist von den Fortschritten der Halbleiterfertigung hoffnungslos
überrollt worden, so dass man irgendwann als wirtschaftlichste
Lösung einen ARM-Mikrocontroller verbaut hat, der den ursprünglichen
Prozessor emuliert und darauf die alte Firmware ausführt.

Die Neuauflage hat diesselbe Form wie das Original, bis auf kosmetische
Schriftzüge ist die Vorderseite identisch. Die Tasten haben einen
etwas härteren Druckpunkt als das Original; ich weiß aber nicht,
ob das baulich oder durch das Alter bedingt ist. Die Neuauflage hat
wegen anderen Batterien (2× CR2032) ein anderes Batteriefach wodurch
die Rückseite etwas umgestaltet ist; statt direkt aufgedruckt sind
die identischen Hinweise auf silberner Folie aufgeklebt. Besser
lesbar, aber ob's vierzig Jahre halten wird? Kurzum, man kann die
Neuauflage auf einen Blick vom Original unterscheiden aber ganz
genauso verwenden. Selbstverständlich liegt auch wieder ein
Kunstlederetui bei. Das Handbuch enthält ein Vorwort zur Geschichte
der HP-Taschenrechner. Wenn ich dem Inhaltsverzeichnis glauben darf,
dann entspricht der Haupttext dem des Originalhandbuchs.

Das ist alles liebevoll gemacht und offenbar in Zusammenarbeit mit
Fanvereinen entstanden.

So, der alte HP-15C wandert jetzt in den Schrank und der neue
HP-15C CE griffbereit... Moment, f ENG 4... in die Schublade.


[1] "Waaas", höre ich euch sagen, "bei euch waren programmierbare
Taschenrechner im Abitur erlaubt?" Ja, waren sie. In der
Mittelstufe waren sie erlaubt worden und dann hieß es, man könne
die Eltern nicht zu einer Neuanschaffung verpflichten.

[2] Ja, ich weiß, es gab vor Jahren schon einmal eine kleine
Neuauflage des HP-15C, davon habe ich aber erst zu spät erfahren
und ich meine dann auch gelesen zu haben, dass die an technischen
Problemen litt.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Thomas Koenig
2024-08-14 17:23:34 UTC
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Post by Christian Weisgerber
UPN spart
Tastendrücke, klarer Vorteil gegenüber den Mitschülern.
Ich hatte nie was gegen UPN oder Stacks, aber schon was gegen die
Limitierung auf vier Plätze. (Oder hatte der HP-15C da mehr?)
Daher gehörte ich der Casio-Fraktion an. Irgendwo im Keller
finden sich auch noch die Programme, die ich damals für den
FX-602P geschrieben habe. Nur der Rechner ist mir irgendwann
im Studium abhanden gekommen.
Post by Christian Weisgerber
Das ursprüngliche Prozessordesign
ist von den Fortschritten der Halbleiterfertigung hoffnungslos
überrollt worden, so dass man irgendwann als wirtschaftlichste
Lösung einen ARM-Mikrocontroller verbaut hat, der den ursprünglichen
Prozessor emuliert und darauf die alte Firmware ausführt.
Was für eine CPU war da damals drin? Und waren das damals auch
CORDIC-Maschinen?

[...]
Post by Christian Weisgerber
[1] "Waaas", höre ich euch sagen, "bei euch waren programmierbare
Taschenrechner im Abitur erlaubt?" Ja, waren sie. In der
Mittelstufe waren sie erlaubt worden und dann hieß es, man könne
die Eltern nicht zu einer Neuanschaffung verpflichten.
Ging damals, heute auch noch. Die Rechner müssen dafür in den
Grundzustand zurückgesetzt werden, damit da nix spezielles drauf
ist. Ich habe aber auch schon mal was von einem Jailbreak gehört...
Marco Moock
2024-08-14 19:13:50 UTC
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Post by Thomas Koenig
Ging damals, heute auch noch. Die Rechner müssen dafür in den
Grundzustand zurückgesetzt werden, damit da nix spezielles drauf
ist. Ich habe aber auch schon mal was von einem Jailbreak gehört...
Bei TIs soll es sowas auch gegeben haben. Daher wurden bei uns in der
Schule für Klassenarbeiten Taschenrechner ausgeteilt.
--
Gruß
Marco

Spam und Werbung bitte an
***@nirvana.admins.ws
Christian Weisgerber
2024-08-14 20:54:43 UTC
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Post by Thomas Koenig
Ich hatte nie was gegen UPN oder Stacks, aber schon was gegen die
Limitierung auf vier Plätze. (Oder hatte der HP-15C da mehr?)
Der HP-15C hat wie alle HP-Taschenrechner der 1970er und 1980er
einen Stack mit vier Registern (X, Y, Z, T). Wenn das mal nicht
reicht, kann man auch Werte in nummerierten Speicherplätzen ablegen.
Post by Thomas Koenig
Was für eine CPU war da damals drin?
Ein "HP Nut".

Hier was zur Verteilung auf integrierte Schaltkreise:
http://www.brouhaha.com/~eric/hpcalc/voyager/variants.html

Und zum internen Programmiermodell:
https://www.hpmuseum.org/techcpu.htm
Post by Thomas Koenig
Und waren das damals auch CORDIC-Maschinen?
Ich nehms doch schwer an.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Peter J. Holzer
2024-08-14 22:31:12 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Koenig
Ich hatte nie was gegen UPN oder Stacks, aber schon was gegen die
Limitierung auf vier Plätze. (Oder hatte der HP-15C da mehr?)
Der HP-15C hat wie alle HP-Taschenrechner der 1970er und 1980er
einen Stack mit vier Registern (X, Y, Z, T).
Das hat sich dann mit dem HP-28 (1987) geändert: Da war der Stack nur
durch das RAM begrenzt.

hp
Thomas Koenig
2024-08-15 17:37:51 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Koenig
Ich hatte nie was gegen UPN oder Stacks, aber schon was gegen die
Limitierung auf vier Plätze. (Oder hatte der HP-15C da mehr?)
Der HP-15C hat wie alle HP-Taschenrechner der 1970er und 1980er
einen Stack mit vier Registern (X, Y, Z, T). Wenn das mal nicht
reicht, kann man auch Werte in nummerierten Speicherplätzen ablegen.
Ich hatte damals bei den diversen nicht-UPN-Rechnern ganz gerne
1+1*1^(1+1*1^(1+ ...

eingetippt, um rauszukriegen, wie groß da der interne Stack war,
irgendwann kam der Fehler.

Das Umwandeln von Formeln in UPN hatte ich noch so einigermaßen
hinbekommen, aber auch noch im Kopf zu behalten, wann der Stack
überlief, das war dann irgendwann zu viel, daher konnte ich
mich mit den HP-Rechnern nie anfreunden.
Christian Weisgerber
2024-08-15 21:08:42 UTC
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Post by Thomas Koenig
Das Umwandeln von Formeln in UPN hatte ich noch so einigermaßen
hinbekommen, aber auch noch im Kopf zu behalten, wann der Stack
überlief, das war dann irgendwann zu viel, daher konnte ich
mich mit den HP-Rechnern nie anfreunden.
Ich weiß gar nicht mehr wirklich, wie ich überhaupt auf einen
UPN-Rechner gekommen bin. *nachdenk*

Ich hatte definitiv schon vorher einen mehr als ausreichenden,
programmierbaren Taschenrechner mit konventioneller (algebraischer)
Eingabelogik, und zwar einen Sharp EL-512, den mir mein Vater aufs
Auge gedrückt hatte. Von UPN hatte ich zwar schon in Computer-
zeitschriften in Einführungen zu Forth gelesen, das hatte aber kein
besonderes Interesse gezündet.

Aber ich habe mir den HP-15C sicher nicht einfach so gekauft, dazu
war er zu teuer. Ich glaube... Ich glaube, ich habe bei einem
Klassenkameraden einen HP-11C gesehen, den mir erklären lassen,
etwas damit herumgespielt und UPN sofort praktisch gefunden...
Ich hoffe, das ist jetzt wirklich Erinnerung und keine aufblühende
Fantasie. :-)

Ich hatte in dieser Zeit auch einen grafikfähigen Casio-Taschenrechner,
das muss ein FX-7000G gewesen sein, aber die Funktionsgrafik war
mehr eine Spielerei und er war der überragenden Ergonomie des HP-15C
nicht gewachsen.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Thomas Klix
2024-08-15 21:51:30 UTC
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Post by Christian Weisgerber
[...]
Wir sind zwar mal wieder meilenweit vom Subject entfernt, aber mein
Interesse an UPN war immer nur akademischer Natur...
Post by Christian Weisgerber
Ich hatte in dieser Zeit auch einen grafikfähigen Casio-Taschenrechner,
das muss ein FX-7000G gewesen sein, aber die Funktionsgrafik war
mehr eine Spielerei und er war der überragenden Ergonomie des HP-15C
nicht gewachsen.
FX-8000G - dasselbe. Erstmal ein Hingucker ("Boah, ey!") - aber nicht
sinnvoll nutzbar. Höchstens, um zu überprüfen, ob man mit seiner
eigenen Lösung nicht meilenweit daneben liegt - mehr lies sich auf den
paar Pixeln nicht erkennen.
Aber ein paar Funktiönchen habe ich da auch programmiert.

Thomas
Marc Haber
2024-08-16 08:38:51 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Ich weiß gar nicht mehr wirklich, wie ich überhaupt auf einen
UPN-Rechner gekommen bin. *nachdenk*
Der erste "richtige" Taschenrechner nach dem Olympia CD-80 (noch ein
Klassiker) war der hp 67 meines Vaters, ich musste später umlernen
als wir in der Schule Taschenrechner benutzen durften und der Lehrer
keine Ahnung von UPN hatte. Auf dem hp 67 habe ich programmieren
gelernt.

Grüße
Marc
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402
Arno Welzel
2024-08-17 11:36:34 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Christian Weisgerber
Ich weiß gar nicht mehr wirklich, wie ich überhaupt auf einen
UPN-Rechner gekommen bin. *nachdenk*
Der erste "richtige" Taschenrechner nach dem Olympia CD-80 (noch ein
Klassiker) war der hp 67 meines Vaters, ich musste später umlernen
als wir in der Schule Taschenrechner benutzen durften und der Lehrer
keine Ahnung von UPN hatte. Auf dem hp 67 habe ich programmieren
gelernt.
Und ich habe hier noch einen programmierbaren Tischrechner von Sharp,
der nach ein paar kleinen Reparaturen auch noch sehr gut funktioniert:

<https://arnowelzel.de/projekte/technikmuseum/rechner/sharp-compet-pc-1001>

Ja, der praktische Nutzen ist sehr eingeschränkt, aber als Erinnerung,
was in 51 Jahren so alles passiert ist, durchaus interessant.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Thomas Koenig
2024-08-15 17:49:18 UTC
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Christian Weisgerber <***@mips.inka.de> schrieb:

[2. F'up, separates Topic]
Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Koenig
Was für eine CPU war da damals drin?
Ein "HP Nut".
Silicon on Sapphire... edel. Wollten die von Anfang an
in den Weltraum fliegen? :-)

Aber die Batterien bei den LCD-Rechnern hielten damals schon
recht lange, da war CMOS sicher auch das Richtige.

Spätere HPs liefen anscheinend auch mit einem 6502. Da
weiss man mal endlich, wofür der einen Dezimalmodus hatte.
Post by Christian Weisgerber
http://www.brouhaha.com/~eric/hpcalc/voyager/variants.html
https://www.hpmuseum.org/techcpu.htm
Interessant.
Christian Weisgerber
2024-08-17 18:31:48 UTC
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Post by Thomas Koenig
Silicon on Sapphire... edel. Wollten die von Anfang an
in den Weltraum fliegen? :-)
Aber die Batterien bei den LCD-Rechnern hielten damals schon
recht lange, da war CMOS sicher auch das Richtige.
Weil ich gerade im Originalhandbuch des HP-15C drübergestolpert bin:

A set of three fresh alkaline batteries will provide at least 60
hours of _continuous_ program running (the most power-consuming
kind of calculator use). A set of three fresh silver-oxide
batteries will provide at least 135 hours of _continuous_ program
running.
[...]
If the calculator remains turned off, a set of fresh batteries
will preserve the contents of Continuous Memory for as long as the
batteries would last outside of the calculator--at least 1 1/2
years for alkaline batteries or at least 2 years for silver oxide
batteries.

Das Museum of HP Calculators nennt als Rekorde 30 Jahre mit
Originalbatterien bei einem HP-12C, 34 Jahre bei einem HP-10C.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Marc Haber
2024-08-22 10:44:33 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Koenig
Silicon on Sapphire... edel. Wollten die von Anfang an
in den Weltraum fliegen? :-)
Aber die Batterien bei den LCD-Rechnern hielten damals schon
recht lange, da war CMOS sicher auch das Richtige.
A set of three fresh alkaline batteries will provide at least 60
hours of _continuous_ program running (the most power-consuming
kind of calculator use). A set of three fresh silver-oxide
batteries will provide at least 135 hours of _continuous_ program
running.
[...]
If the calculator remains turned off, a set of fresh batteries
will preserve the contents of Continuous Memory for as long as the
batteries would last outside of the calculator--at least 1 1/2
years for alkaline batteries or at least 2 years for silver oxide
batteries.
Das Museum of HP Calculators nennt als Rekorde 30 Jahre mit
Originalbatterien bei einem HP-12C, 34 Jahre bei einem HP-10C.
Ich habe mir in dem Moment, wo ich von der Abkündigung der
HP-Taschenrechner gehört habe, direkt einen hp35s gekauft und hoffte
das wäre mein letzter Taschenrechner. Der hat zwei CR2032, und wenn
man die "drin" lässt sind sie nach zwei Monaten leer, auch wenn man
den Rechner gar nicht benutzt. Also so leer, dass das Messgerät
nichtmal mehr zuckt.

Ich fürchte, der hat ein Ruhestromproblem.

Grüße
Mar
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402
Ulf_Kutzner
2024-08-22 17:17:16 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Koenig
Silicon on Sapphire... edel. Wollten die von Anfang an
in den Weltraum fliegen? :-)
Aber die Batterien bei den LCD-Rechnern hielten damals schon
recht lange, da war CMOS sicher auch das Richtige.
A set of three fresh alkaline batteries will provide at least 60
hours of _continuous_ program running (the most power-consuming
kind of calculator use). A set of three fresh silver-oxide
batteries will provide at least 135 hours of _continuous_ program
running.
[...]
If the calculator remains turned off, a set of fresh batteries
will preserve the contents of Continuous Memory for as long as the
batteries would last outside of the calculator--at least 1 1/2
years for alkaline batteries or at least 2 years for silver oxide
batteries.
Das Museum of HP Calculators nennt als Rekorde 30 Jahre mit
Originalbatterien bei einem HP-12C, 34 Jahre bei einem HP-10C.
Ich habe mir in dem Moment, wo ich von der Abkündigung der
HP-Taschenrechner gehört habe, direkt einen hp35s gekauft und hoffte
das wäre mein letzter Taschenrechner. Der hat zwei CR2032, und wenn
man die "drin" lässt sind sie nach zwei Monaten leer, auch wenn man
den Rechner gar nicht benutzt. Also so leer, dass das Messgerät
nichtmal mehr zuckt.
Ich fürchte, der hat ein Ruhestromproblem.
Ein WIMRE TI verbrachte bei mir gut 20 Jahre in der Schublade
und tat hienach ohne Batteriewechsel seinen Dienst.
Gerrit Heitsch
2024-08-22 17:33:12 UTC
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Post by Marc Haber
Ich habe mir in dem Moment, wo ich von der Abkündigung der
HP-Taschenrechner gehört habe, direkt einen hp35s gekauft und hoffte
das wäre mein letzter Taschenrechner. Der hat zwei CR2032, und wenn
man die "drin" lässt sind sie nach zwei Monaten leer, auch wenn man
den Rechner gar nicht benutzt. Also so leer, dass das Messgerät
nichtmal mehr zuckt.
Ich fürchte, der hat ein Ruhestromproblem.
Ich hab ein Mainboard mit einem ähnlichen Problem. Eine CR2032 hält da
vielleicht 6 Monate und dann ist sie leer und das BIOS meckert. Sehr
ärgerlich.

Kannst ja mal reinschauen, ich hatte an anderer Stelle schonmal einen
kleinen Elko der zum Widerstand geworden war und so Batterien einer
Fernbedienung in 1 Woche geleert hat.

Gerrit
Christian Weisgerber
2024-10-11 14:13:30 UTC
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Post by Thomas Koenig
Was für eine CPU war da damals drin? Und waren das damals auch
CORDIC-Maschinen?
Auf eine naive Frage von mir hin hier eine Beschreibung, wie der
HP-15C Winkelfunktionen abarbeitet:
https://www.hpmuseum.org/forum/thread-22486-post-193174.html#pid193174

Und wer bei "range reduction" die Stirn runzelt, der findet hier
eine zufällig in einem anderen Zusammenhang gepostete Beschreibung:
https://www.hpmuseum.org/forum/thread-20046-post-193095.html#pid193095
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Arno Welzel
2024-08-17 11:33:08 UTC
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Post by Christian Weisgerber
TL;DR: Es gibt eine Neuauflage des HP-15C. Kann man kaufen, 190 EUR.
Ja - basierend auf einem Microcontroller und mit Knopfzellen als
Batterie mit dem Namen "HP 15C Collector's Edition". Das Display ist
AFAIK nicht so gut wie beim Original.

Dann doch lieber gleich den DM15 oder DM16L vonn SwissMicro:

<https://www.swissmicros.com/product/dm15>
<https://www.swissmicros.com/product/dm16l>

Oder wenn es etwas mehr sein darf - DM42:

<https://www.swissmicros.com/product/dm42>

Für Android gibt es mit "RealCalc" auch einen sehr guten Taschenrechner
mit RPN-Eingabe, wenn es primär darum geht.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Christian Weisgerber
2024-08-17 18:16:51 UTC
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Post by Arno Welzel
Post by Christian Weisgerber
TL;DR: Es gibt eine Neuauflage des HP-15C. Kann man kaufen, 190 EUR.
Ja - basierend auf einem Microcontroller und mit Knopfzellen als
Batterie mit dem Namen "HP 15C Collector's Edition".
2× CR2032 statt 3× SR44/LR44.
Wie gesagt, das Chassis dürfte der aktuellen Auflage des immer noch
produzierten HP-12C entsprechen.
Post by Arno Welzel
Das Display ist AFAIK nicht so gut wie beim Original.
Unsinn, da gibt es keinen merklichen Unterschied. Ich habe die
beiden gerade direkt nebeneinander liegen.
Post by Arno Welzel
<https://www.swissmicros.com/product/dm15>
Guter Hinweis für den Fall, dass ich mal durch den Schrumpfstrahl
eines Superbösewichts auf 1,20 Meter verkleinert werde. Wie soll
ich sonst darauf tippen, mit einem Zahnstocher?

... Aber vielleicht war es einfach der falsche URL. Ich sehe,
es gibt dieses Modell auch in voller Größe:
https://www.swissmicros.com/product/dm15l
Post by Arno Welzel
<https://www.swissmicros.com/product/dm42>
... und noch mehr Nachbauten anderer HP-Modelle. Sehr interessant.
Post by Arno Welzel
Für Android gibt es mit "RealCalc" auch einen sehr guten Taschenrechner
mit RPN-Eingabe, wenn es primär darum geht.
Ich habe die letzten paar Tage darüber gegrübelt, was genau die
HP-Voyager-Baureihe so toll macht. Es ist sicher eine Kombination
von Dingen. UPN ist wahrscheinlich noch das Geringste. Man merkt
an allen Ecken und Enden, dass es ein ausgereiftes Produkt ist. Es
ist, als ob die Position jeder Taste sorgfältig optimiert ist. Vor
allem aber denke ich liegt es am Format und der Tastenhaptik. Man
hält den Taschenrechner in zwei Händen und tippt mit den Daumen.
BlackBerry hat drei Jahrzehnte später bei einer anderen Produktgattung
einen Riesenerfolg mit diesem Konzept gehabt.

Mit einer Nachbildung auf einem Touchscreen wird das nichts. Noch
deutlicher ist es bei den ganzen HP-xx-Emulatoren, die es seit
Jahrzehnten am Computer gibt. Mit der Maus auf Bildchen von Tasten
klicken ist unsäglich.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Christian Weisgerber
2024-08-17 18:49:44 UTC
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Post by Arno Welzel
<https://www.swissmicros.com/product/dm42>
Noch etwas: Es ist ja nicht so, dass ich keine anderen Taschenrechner
gekannt hätte. Den Casio fx-7000G habe ich schon erwähnt. Ich hatte
auch fette Nachfolgerechner von HP, einen HP-28C und später einen
HP-48. Die sind aber früher oder später alle in der Schublade
geblieben und ich habe doch immer wieder zum alten HP-15C gegriffen.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Christian Weisgerber
2024-09-20 22:26:18 UTC
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Post by Arno Welzel
Post by Christian Weisgerber
TL;DR: Es gibt eine Neuauflage des HP-15C. Kann man kaufen, 190 EUR.
Ja - basierend auf einem Microcontroller und mit Knopfzellen als
Batterie mit dem Namen "HP 15C Collector's Edition". Das Display ist
AFAIK nicht so gut wie beim Original.
Das Display ist so gut wie bei meinem HP-15C Baujahr 1985.

Ich greife das Thema nochmal auf, denn ich habe diese Woche noch
einen HP-11C, Baujahr 1988, erworben. Optisch einwandfreier Zustand,
Tastatur knarzt etwas, der wird die letzten 36 Jahre kaum benutzt in
einer Schublade gelegen haben. Laut
http://www.brouhaha.com/~eric/hpcalc/voyager/variants.html
haben die Exemplare ab 1988 ein anders angesteuertes LCD mit dadurch
etwas niedrigerem Kontrast. Und tatsächlich, wenn man ihn dreht und
wendet, verblassen die Ziffern auf dem HP-11C/1988 aus manchen
Winkeln im Vergleich zum HP-15C/1985 und HP-15C CE.

Der HP-11C liegt jetzt in einer Schublade im Erdgeschoß, damit ich
dort nicht mit dem geerbten Sharp EL-512 rumfummeln muss, wenn ich
mal einen Taschenrechner brauche.

Überhaupt ist der HP-11C ein sehr schlüssiges und elegantes Gesamtpaket
aus Bauform und Funktionalität.

Der HP-15C fügt dem im Wesentlichen numerische Nullstellensuche,
numerische Integration, komplexe Zahlen und Matrizen hinzu. Das
führt zu einigen Verrenkungen, weil der Platz auf der Tastatur
wieder nicht ausreicht, und man muss die Frage stellen, ob diese
Funktionalität nicht die Möglichkeiten der Baumform sprengt.
Nullstellensuche und Integration fügen sich gut ein; bei komplexen
Zahlen hat man immer nur entweder Real- oder Imaginärteil im Display;
die Handhabung von Matrizen wirkt schwerfällig und wenig intuitiv.
Man kann die zusätzliche Funktionalität gegenüber dem HP-11C aber
auch einfach ignorieren; abgesehen von der Verrenkung mit TEST <n>
statt Direkttasten für die meisten Vergleichsoperationen beim
Programmieren ist sie nicht im Weg und die restliche Tastaturbelegung
nahezu identisch.

Nur das beim HP-15C CE mitgelieferte Etui ist mir persönlich etwas
zu schlabbrig. Ich habe mal bei TheCalculatorStore in Spanien ein
Echtleder-Etui bestellt. Spanien und Leder kann nicht verkehrt sein.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Arno Welzel
2024-09-28 11:58:34 UTC
Antworten
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Arno Welzel
Post by Christian Weisgerber
TL;DR: Es gibt eine Neuauflage des HP-15C. Kann man kaufen, 190 EUR.
Ja - basierend auf einem Microcontroller und mit Knopfzellen als
Batterie mit dem Namen "HP 15C Collector's Edition". Das Display ist
AFAIK nicht so gut wie beim Original.
Das Display ist so gut wie bei meinem HP-15C Baujahr 1985.
[...]

Ok, danke für die Info.

Mein letzter Neuzugang war ein Sharp EL-5103S - eine interessante
Zwischenstufe zwischen Taschenrechner und Taschencomputer, leider
gegenüber den Geräten mit Breitformat wie EL-5100 etwas einschränkt:

<https://arnowelzel.de/projekte/technikmuseum/rechner/sharp-el-5103s>
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Christian Weisgerber
2024-09-28 23:22:54 UTC
Antworten
Permalink
Post by Arno Welzel
Mein letzter Neuzugang war ein Sharp EL-5103S - eine interessante
Zwischenstufe zwischen Taschenrechner und Taschencomputer, leider
<https://arnowelzel.de/projekte/technikmuseum/rechner/sharp-el-5103s>
Oh, interessant. Ein Taschenrechner mit Formeleingabe. Man merkt,
wie die Entwicklung der Taschenrechner auch durch den Fortschritt
der Displaytechnik bestimmt wurde.

Ich sehe, er hat dasselbe Format wie der EL-512. Davon hatte ich
gerade vorhin einen nochmal in der Hand. Objektiv wahrlich kein
schlechtes Gerät, aber die Tasten sind für mich einfach zu fummelig.
Wahrscheinlich ein weiterer unbewusster Faktor, warum mir HP-11C/15C
so zusagen: Sie haben genau die passende Größe für meine Hände.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Christian Weisgerber
2024-09-28 14:29:35 UTC
Antworten
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Nur das beim HP-15C CE mitgelieferte Etui ist mir persönlich etwas
zu schlabbrig. Ich habe mal bei TheCalculatorStore in Spanien ein
Echtleder-Etui bestellt. Spanien und Leder kann nicht verkehrt sein.
Der Vollständigkeit halber noch ein Nachtrag dazu: Das Etui ist
gestern nach kleineren Wirren[1] eingetroffen. Das Leder ist sehr
weich und damit ähnlich schlabbrig wie das beim CE mitgelieferte
Etui, ist aber etwas großzügiger geschnitten und sitzt damit deutlich
lockerer, so dass man den Rechner einschieben kann, ohne dass er
hängen bleibt. Im Gegenzug fällt er aber raus, wenn man das Etui
mit der Öffnung nach unten hält. Qualität und Verarbeitung machen
einen guten Eindruck auf mich, aber ich habe von Lederwaren keine
Ahnung. Hält, was es verspricht, ist aber kein Must-Have-Accessoire.


[1] Meine Bestellung war mit der für ein HP-41C-Ersatzteil eines
anderen deutschen Kunden vertauscht worden.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Christian Weisgerber
2024-10-19 19:59:06 UTC
Antworten
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Das technisch-wissenschaftliche Spitzenmodell dieser Baureihe war
der HP-15C. Auch ich habe noch einen hier, [...] Leider sind schon
vor vielen Jahren zwei Segmente der fünften Ziffer ausgefallen.
Mehr eine Irritation, aber ärgerlich beim sonstigen guten Zustand
des Geräts.
Vorhin fällt mir das Gerät aus geringer Höhe auf den Teppich.
Nicht weiter schlimm, nix passiert...
Doch. Die beiden ausgefallenen Segmente funktionieren wieder.

Ich bin fassungslos.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Markus Elsken
2024-10-20 10:35:52 UTC
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Permalink
Moin!
Post by Christian Weisgerber
Die beiden ausgefallenen Segmente funktionieren wieder.
Das LCD sitzt wahrscheinlich mit Leitgummis auf dem Board, da gibt es
durch die Erschütterung wohl wieder neuen Kontakt.

mfg Markus

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