Post by Thomas OrgelmacherHallo Zusammen!
Ich denke, die Möglichkeiten ein $SUBJECT zu bekommen sind nicht
so ganz toll.
Gibt es noch irgendwelche Vector-Displays zu kaufen?
Oder Bausätze oder so?
Natürlich kann man das emulieren, aber das ist ja dann auch wieder
alles auf einem Rasterdisplay...
Wenigen ist bekannt, dass das schnöde "xterm" nicht nur ein
VT200-Emulator, sondern auch ein Tek 4014-Emulator ist.
Post by Thomas OrgelmacherUnd: nein, ich bin nicht in der Lage ein monochromes CRT zu
modifizieren :-( Auch wenn ein Kumpel meinte "is' ganz einfach"...
Der Kumpel hat keine Ahnung. Die Tek 401x hatten Storage Ray Tubes, das
ist komplett andere Hardware; man kann nicht einfach eine normalen CRT
nehmen und die Ablenkung modifizieren. Die haben einen anderen
"Phosphor" und zwei Elektronenstrahlen, einen zum Schreiben, und einen,
der die vom Schreibstrahl bereits "belichteten" Stellen der Schicht
veranlasst, weiter zu leuchten. Das Bild wird wie bei einem
Stiftplotter gezeichnet, man kann nichts löschen, bzw. nur das ganze
Bild, was etwa 2 Sekunden dauert.
Diese Bildschirme bleichten mit der Zeit aus und an den häufig
beschriebenen Stellen brannten sich Zeichen ein. Nach ein paar Jahren
konnte man die CRT vom Techniker um 180 Grad drehen lassen; nach
weiteren 5 Jahren war der Display durch. Das dürfte der Grund sein,
dass es kaum noch funktionsfähige Geräte gibt.
Wirkliche Vektordisplays (die also die Zeichen oder das Bild in der Art
eines Oszilloskops immer wieder neu zeichnen) gabs in der Frühzeit
auch. Beispielsweise die zwei runden "Scopes" der Konsole der Control
Data 6000 (vgl Wikipedia). Der Tischrechner HP9100 (der Ahnvater aller
HP-Taschenrechner mit UPN) hatte sowas in klein, konnte aber nur drei
Zeilen mit Zahlen darstellen.
Besonders interessant und sehr teuer waren die Picture Systems von
Evans & Sutherland, von E&S "Calligraphic Displays" genannt. Die waren
zur Darstellung von 3D-Wireframe-Objekten eingerichtet, hatten Farbe
und konnten "depth cueing", d.h. die dritte Koordinate wurde durch die
Helligkeit dargestellt: Nahe Punkte hell, weitere entfernte Punkte
dunkler. Auf dem dazugehörigen Rechner (68000) konnte man das Objekt
als hierarchische Knotenlisten aufbauen und real-time drehen,
verschieben und zoomen. Die Hardware schaffte wimre 4 Mio
Vektor-Primitiven pro Sekunde, das Objekt durfte also nicht mehr als
etwa 100'000 Vektoren haben, wenn es nicht flackern sollte. Da man
häufig mit der Stereobrille arbeitete, halbierte das die Zahl der
Vektoren nochmals.
- Andi