Post by Hermann RiemannMein erster Installationsversuch ist,
im Gegensatz zu DOS und Linux, gescheitert.
Statt Festplatte hatte ich Wechselplatte.
Der erste Rat der IBM help line , gleiche Speicherriegel
zu verwenden, hat nicht geholfen.
Dann bekam ich die Anleitung,
wie ich die IBM Plattenverwaltung deaktiviere,
um sie durch BIOS Zugriff zu ersetzen.
Damit ging es dann.
Den I13-Treiber wollte man aber nicht haben. Der war so lahm wie unter
Windows. Der IBM1S506 war aber manchmal zickig. Man musste passende,
unterstützte Hardware kaufen. IBM wollte halt lieber Microchannel (die
IBM2...-Treiber) verkaufen, als sich um die generischen Kernel-Treiber
kümmern, seit ihnen der IBM-PC Standard entglitten war.
Das wurde erst besser, als Dani (später) den alternativen DANIS506
entwickelte, der dann (noch später) auch in eComStation drin war.
Aber "Installation" war bei IBM schon immer eine Katastrophe. Wenn die
Kisten einmal liefen, dann dafür sehr sehr lange.
Ist wohl heute noch so. 3 Tage geplanter Aufwand für die
(verpflichtende) Installation eines IBM Lizenzservers - WTF?
Ich glaube das OS/2 2.11 von damals läuft hier immer noch irgendwo in
einer VM. Zwischendurch ein paar Hardwarewechsel, der letzte zu VM, und
ein paar Upgrades des OS über Warp 3 Connect, Warp 4 zu eCS1. Ich habe
die Kiste AFAIR nie wirklich neu aufgesetzt. Eine >30 Jahre alte
Windows-Installation, die nach so vielen Upgrades noch läuft gibt es
wohl kaum.
Post by Hermann RiemannEiner der Testprogramme war, etwa wie viel Speicher
bekomme ich mit malloc.
Also Schleife aus malloc und free mit jeweils doppelter Länge.
Im Gegensatz zu windows95 und Linux
stürzte das Programm unter OS/2 ab.
Das dürfte aber eher auf die Rechnung von Borland gehen. Ich kenne keine
Compiler mit mehr Bugs als Borland C++ Compiler.
Post by Hermann RiemannMit späteren updates funktionierte das Programm,
wobei ich immer nur halb soviel Speicher bekam wie unter
windows und Linux.
Ganz später musste ich wegen OS/2 Speicherverwaltung
ins BIOS eingreifen.
Ja, es gab mal ein 16 MB-Limit im BIOS, was üblicherweise aktiv war,
weil DOS/Windows bei mehr beim Start abgestürzt sind. Windows hat dann
eine zusätzliche BIOS-Funktion bekommen, um den tatsächlichen Speicher
abzufragen, ohne dabei abzustürzen. OS/2 nutzte aber immer die alte
Funktion. Daher die BIOS Option "OS/2" vs. "Non OS/2", letztere
deaktiviert das 16 MB Limit.
Post by Hermann RiemannImmerhin der MS Flugsimulator für DOS
funktionierte unter OS/2 im Gegensatz zu windows 95.
Die meisten DOS Spiele liefen unter OS/2.
Selbst heute kann es noch eine gute Wahl sein, statt einer direkten
Emulation für DOS, eine OS/2 VM dazwischen zu hängen. Der modifizierte
DOS-Kernel von OS/2 geht wesentlich schonender mit den CPU-Ressourcen
um, so dass nicht bei jedem DOS Programm ein CPU-Kern auf 100% Last föhnt.
Allerdings gehört die Emulation der VGA-Hardware für DOS Fullscreen bei
den Virtualisierern nicht mehr zu den gut getesteten Funktionen. Da kann
es notwendig werden, das Spiel im DOS-Fenster von OS/2 laufen zu lassen,
so dass OS/2 die Emulation übernimmt. Das geht aber nicht mit Spielen,
die direkt auf die VGA-Register gehen.
Post by Hermann RiemannIch dachte, man könne während einer C++ Installation
( 3 Disketten ) schon mal editieren.
Dann tippte zwecks Zeilenwechsel RETURN
was aber vom Button "Diskette eingelegt" abgefangen wurde.
Asynchrone Fokuswechsel sind auch heute noch eine Pest. Im Prinzip
Clickjacking.
Dazu gab es mal einen schönen Comic. Auf dem Bildschirm ein Dialog
"Atomsprengköpfe zünden? Ja / Nein" während die Putzfrau mit der Bürste
die Tastatur reinigte. ;-)
Post by Hermann RiemannNachdem die Unterschiede C++ Borland und OS/2 mir zu groß vorkamen,
versuchte ich das C++ von IBM.
Also if eingetippt und schon erschien so etwas wie if(){}else{}
was mich erst mal zu weg editieren brachte.
Dann versuchte ich IBM GUI IDE.
Die haben Texte generiert.
Ich habe da eigenen code eingefügt und wollte die GUI erweitern.
Das hatte zur Folge, das meine Texte überschrieben wurden.
Ja "Visuelle Editoren" sind heute noch hip - und ebenso nutzlos wie
damals. Muss mich immer mal beruflich mit einem herumschlagen (Designer
von einem OR-Mapper).
Der C++ Compiler von IBMVAC 3 war allerdings seiner Zeit fast 10 Jahre
voraus. Der konnte schon vieles, was andere erst viel später gelernt haben.
Die UI, nun ja, die musste man mögen, oder halt auch nicht. ;-)
Aber man konnte den Compiler auch mit anderen UIs nutzen. Nur der
Debugger muss halt zum Compiler passen. Und icsdebug, nun ja, der spröde
Charme der 80-er scheint noch durch.
Wobei, gdb will auch keiner mit Hand bedienen. Die Integration in einige
IDEs wie Eclipse CDT ist aber mittlerweile schon sehr geglückt.
Post by Hermann Riemann( Danach versuchte ich Visual C++ von windows,
welches an hello world im flat modus gescheitert ist.
Danach Rückkehr zu C unter Linux. )
MSVC war nie sonderlich gut. Aber zumindest hatten sie weniger Bugs als
Borland.
Marcel