Discussion:
Lochkarte dekodieren - wie?
(zu alt für eine Antwort)
Martin Ebert
vor 20 Jahren
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Mir sind einige Lochkarten 80x12 in die Hand gefallen.
Und nun suche ich eine Idee, eine Beschreibung, wie
ich das Ganze von Hand dekodieren kann.

Im ersten Schritt ist IBM/360 o.ä. anzunehmen: Wer
kann mir bitte eine Beschreibung bzw einen Weblink
mitteilen?

Martin Ebert
Ruediger Kurth
vor 20 Jahren
Permalink
Hallo Martin.

Falls Du brauchst: Ich habe die Lochkarten-Codier-Vorschrift des
Grossrechners Robotron R300 hier.

Rüdiger
Peter Huyoff
vor 20 Jahren
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Post by Ruediger Kurth
Hallo Martin.
Falls Du brauchst: Ich habe die Lochkarten-Codier-Vorschrift des
Grossrechners Robotron R300 hier.
Hach, auf so einer Kiste habe ich im Studium meine ersten
Fortran-Programme laufen lassen. War aber schon damals (1981) ein
Oldtimer.

Grüße, Peter
Martin Ebert
vor 20 Jahren
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Post by Ruediger Kurth
Falls Du brauchst: Ich habe die Lochkarten-Codier-Vorschrift des
Grossrechners Robotron R300 hier.
Nehme ich sofort.
Kannst Du die scannen und an mich senden?

BTW: Dein Wissen über R300 würde das DDR-Lexikon weiter füllen;
schau hier: http://www.ddr-wissen.de

Mt
Ruediger Kurth
vor 20 Jahren
Permalink
Siehe Mail.

Rüdiger

Albert Richheimer
vor 20 Jahren
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Martin Ebert schrieb am 16.03.2005, 17:16

ME> Mir sind einige Lochkarten 80x12 in die Hand gefallen.
ME> Und nun suche ich eine Idee, eine Beschreibung, wie
ME> ich das Ganze von Hand dekodieren kann.

ME> Im ersten Schritt ist IBM/360 o.ä. anzunehmen: Wer
ME> kann mir bitte eine Beschreibung bzw einen Weblink
ME> mitteilen?

Wenn es Datenlochkarten sind (also in EBCDIC-Klartext), dann ist es
einfach:
Ziffern 0-9 gemäss der (einfachen) Lochung in der entsprechenden Zeile.
Buchstaben sind mit "Ueberloch", d.h. eine Ziffer 1-9 und zusätzlich
"0", 11 oder 12er Zeile. Also A-I 1-0 bis 9-0, J-S 1-11 bis 9-11, T-Z 1-12
bis 7-12.

Wenn es aber "binäre Daten" sind (ausführbare Programme), dann hat es
mehr als 2 Lochungen pro Spalte. Dann wirst Du kaum etwas erkennen.

Alles Obige ist aus dem Kopf, es ist mehr als 30 Jahre her, dass ich
damit gearbeitet habe.

Gruss Albert
---
* MM 1.1 #0362 *
Martin Ebert
vor 20 Jahren
Permalink
Post by Albert Richheimer
Wenn es aber "binäre Daten" sind (ausführbare Programme), dann hat es
mehr als 2 Lochungen pro Spalte.
Dieses ist es. Bis 5 Lochungen pro Spalte.
Post by Albert Richheimer
Dann wirst Du kaum etwas erkennen.
Das käme auf einen Versuch an. Ich war 1986 in der Lage, Fortran
direkt von Lochkarte zu lesen. Aufwändig; ging aber.
Post by Albert Richheimer
Alles Obige ist aus dem Kopf, es ist mehr als 30 Jahre her, dass ich
damit gearbeitet habe.
Wem sagst Du das.
Aber es hilft ja nix: Die Sowjets haben einige Lochkarten in der DDR
vergessen. Und nun möchte ich gern wissen, womit die dort so rumgespielt
haben.

Mt
Klemens Krause
vor 20 Jahren
Permalink
Post by Martin Ebert
Mir sind einige Lochkarten 80x12 in die Hand gefallen.
Und nun suche ich eine Idee, eine Beschreibung, wie
ich das Ganze von Hand dekodieren kann.
Im ersten Schritt ist IBM/360 o.ä. anzunehmen: Wer
kann mir bitte eine Beschreibung bzw einen Weblink
mitteilen?
Wir haben inzwischen an unserer IBM-1130 eine V24-Schnitt-
stelle drangebaut und koennen Lochkarten, sowohl in
EBCDIC als auch binaer auf heutige Rechner uebertragen.
Wenns EBCDIC ist, koennen wir es bei der Uebertragung
gleich in ASCII umwandeln.

http://computermuseum-stuttgart.de/dev/ibm1130/ibm1130.html

Wenn es binaer ist, dann haengt es von der Maschine ab.
Eine IBM 1130 kann mit einem Binaerprogramm einer IBM 360
natuerlich nix anfangen. Dann wird halt jede Spalte @ 12Bit
als 16Bit Integer uebertragen und gespeichert.

Aber auch wenn die Maschine bekannt ist, fuer die Deine
Binaerkarten gestanzt wurden und Du somit weisst, wie die
Daten im Speicher abgelegt werden wuerden, muesstest Du
das dann entstandene Maschinenprogramm ja erst mal dis-
assemblieren. Und dann brauchst Du auch noch die Beschrei-
bung des Betriebssystems. Bei unserer 1130 enthalten die
meisten Programme viele Aufrufe von Betriebssystemroutinen,
deren Bedeutung ohne die zugehoehrige Doku auch nur muehsam
herauszufinden ist. Selbst wenn Du weisst, dass ein
bestimmtes Wort ein Library-Call ist. Ich nehme an, bei
IBM 360 ist es nicht viel anders.

Ich hatte aber auch mal ein Programm geschrieben, bei
dem man Lochkarten auf einen Flachbettscanner gelegt hat,
und das dann OCR-maessig die gestanzten Loecher in ASCII
umgesetzt hat. Hat zwar gut funktioniert, weil man aber
nur drei Karten auf einmal scannen konnte war es ziemlich
langsam.

Gruesse aus Stuttgart
Klemens
Ignatios Souvatzis
vor 20 Jahren
Permalink
Post by Klemens Krause
Ich hatte aber auch mal ein Programm geschrieben, bei
dem man Lochkarten auf einen Flachbettscanner gelegt hat,
und das dann OCR-maessig die gestanzten Loecher in ASCII
umgesetzt hat. Hat zwar gut funktioniert, weil man aber
nur drei Karten auf einmal scannen konnte war es ziemlich
langsam.
Archäologie ist halt langsam, dafür aber schonend.

-is
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