Post by p***@pocnet.netIch hab' eine 3.12 Instanz am Start, die ich aktiv nutze. Daher ist meine
Erinnerung frischer. ;-)
Als VM oder direkt? NW5.0 hatte ich bis letztes Jahr unter VMWare in
Betrieb. Die lief als reiner Fileserver und deswegen so störungsfrei,
dass sich meine Wartungsarbeit auf gelegentliche Kontrolle des
Systemlogs beschränkte.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerPost by p***@pocnet.netUnix hatte m. W. schon immer präemptives Multitasking, während Netware
kooperatives MT benutzt.
ACK, das war ein unschöner Unterschied zulasten von NetWare, meines
Wissens sogar gegenüber NT.
Warum? Netware lief ziemlich gut damit. Da die Kiste keine interaktiven Dinge
vom User zu ertragen hatte, fand ich das keinen Nachteil. Da störten mich die
Systemhänger bei manchen Kombinationen von NLMs unter Last auftreten konnten
mehr, aber das war IMHO ein Speicherschutzthema. Bzw. das Fehlen desselben.
Achso, mir ist aus dem einstigen de.comp.sys.novell in dunkler
Erinnerung, solche Hänger hätten mit Novells Multitasking-Konzept zu
tun. Unter NW5.0 und insbesondere mit dero grottiger Java-GUI (die der
Installer automatisch startet), hatte ich anfangs diverse Hänger, viel
mehr als mit NW3 oder 4.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerNetWare ist halt ein Serversystem.
Genau.
Brauche ich nicht, habe ich nie vermisst. Es gibt die etablierten
Kommandozeilenwerkzeuge und jeder findet seinen Geschmack an Texteditor. Mehr
braucht man IMHO nicht. GUIs auf einem Server halte ich für
Speicherverschwendung.
FULL ACK, just deswegen hatte ich drauf hingewiesen, dass Linux-Distris
für Serverzwecke ähnlich abgespeckt sind wie es NetWare war.
Post by p***@pocnet.netMicrosoft sah das anders, hat es den Admins so
verkauft und heute muss jede Appliance, jeder Switch und sonstiger Kram über'n
Webbrowser konfigurierbar sein. Ich such mich regelmäßig in den optionen dumm
und dusselig. Ein grep -r suchbegriff /etc halte ich für zielführender. Das
ist jedenfalls meine Meinung dazu. :-)
Es muss nicht unbedingt GUI sein, aber Menue-tools bevorzuge ich, seit
mir der Norton Commander und wenig später die Novell-Tools (SYSCON,
PRINTCON, ...) untergekommen sind. Command line tools subd vor allem
dort gut, wo Vorgänge per Batch automatisiert werden sollen. Auch das
war bei NetWare gut, man konnte viele Funktionen sowohl per Menue
(später GUI) als auch per Commandline erledigen.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerPost by p***@pocnet.netAlso viel mehr unterschiedlich kann ein OS nicht zu Unix sein.
Es gab dennoch immer wieder Versuche von Novell, Unix-Features zu
integrieren. Wenn Du NW3.x mit NW5.x vergleichst, wirst Du bei NW5 einiges
mehr Unix-like finden. Gibt es zu NetWare-Modulen wie CLIB, STREAMS, ...
nicht auch Unix/Linux-Pendants? Mir ist jedenfalls so, als hätte ich
gleich-/ähnlichnamige Dateien in beiden Systemen gefunden, mit gleichen
Aufgaben, versteht sich.
Ich muss zugeben, dass ich mir alles ≥4 nicht angeschaut habe. NDS war mir zu
"brauch ich nicht" und.
Richtig, NW3.x und erst recht NW2.x hatten noch nicht viel von Unix. Das
meiste davon brachte NW5 mit, wegen der Einführung von TCP/IP. NDS/eDir
war natürlich nur was für Multiserversysteme. Wer mal 20+ Server mit je
eigener Bindery verwalten musste, weiß das zu schätzen. Gegenüber
eNTe-Domains, aber auch M$-ADS war NDS um Welten besser, LDAP, was statt
dessen gelegentlich unter Linux benutzt wird, ist echte Teilmenge davon.
Post by p***@pocnet.netclib ist eine speicherresidente Variante von Libc routinen, die jedes Unix
mitbringt. Gab es auch schon unter Netware 3.
STREAMS war und blieb eine mit SysV aufgekommene Randerscheinung. Das
Sockets-Konzept von BSD hat STREAMS sehr schnell verdrängt, warum auch immer.
Einige wenige kommerziell relevante STREAMS Implementationen waren eben die
für Netware (von Mentat), OpenTransport von Apple, und Kernelpatches für
Linux <https://www.metaswitch.com/knowledge-center/reference/snap-ix> die z.
B. der IBM Communications Server für Linux braucht.
Sockets hatte NetWare auch, allerdings war das deren Pendant zu TCP-Ports.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerMobilgerät? Nun ja, mein Vorposter hatte iPhone ins Feld geführt. Meine
Argumente betreffen ausschließlich Mac Desktops und deren MacOS.
Okay, dann Mißverständnis. Sorry.
Post by Chr. MaerckerPost by p***@pocnet.netAußerdem: Der Classic hatte eine 9" S/W Röhre. Oder redest Du vom Color
Classic?
Das ist inzwischen 30 Jahre her, gut möglich, dass der nur Monochrome
konnte.
Sorry, wenn ich da beharre, aber es ist nicht "gut möglich" sondern eine
Tatsache. <https://en.wikipedia.org/wiki/Macintosh_Classic#Specifications>
Da streite ich nach so langer Zeit nicht mehr drüber. ;-)
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerLaien (und DAUs) können ein System recht schnell an seine Grenzen
bringen, das weiß nicht nur McMurphy. ;-)
:-)
Post by Chr. MaerckerNope, WfW wäre bei derartiger Behandlung pausenlos abgestürzt.
Kann ich nicht mitreden.
Haste nix verpasst. Die einzige stabile multiprotokollfähige
Netzwerk-Konfig, die ich mit DOS und Win3 hinbekommen habe, war mit
Novells Client32. Das war eine Portierung von NLMs auf DOS. WfW hab ich
später komplett durch Win3.11 bzw. 3.12 ersetzt, den ganzen NDIS-Dreck
braucht Client32 ja nicht.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerSelbst damalige Linuxe waren ziemlich schnell in den Wahnsinn zu treiben.
Was auch immer Du damit meinst. Meine erste Linux-Installation war eine
Slackware 2.1.0 mit Kernel 1.1.59. Ich hab' mir aus Gebrauchtteilen einen
386er zusammengezimmert mit einer ISA Mach 32 or 64 Grafikkarte mit 4MB RAM,
damit das mit den Farben in 1024x768 auch hinhaute.
Meine ersten Gehversuche hatte ich im Eingangsposting beschrieben: SCO
System V auf ähnlicher Hardware wie der Deinigen. Das lief sogar
halbwegs stabil - und umso träger. Hänger bzw. Abstürze hatte ich mit
Linux-Versionen, irgendwann zwischen 1997 und 2000.
Post by p***@pocnet.netWenn man vom Mac kam und meinte, man müsse mal die Platte aufräumen und dieses
Chaos an Ordnern in der Gegend rumschieben und umbenennen, dann ist eine
Reinstallation nicht weit entfernt. ;-) Btdt.
Das kann Dir (als Admin) mit Windows und Linux bis heute passieren. ;-)
Zu wissen, was sich gefahrlos löschen lässt, setzt bei allen OS viel
Erfahrung voraus. Bis W9x war es besonders schlimm, weil RAM und
Plattenplatz chronisch knapp waren und bei W9x die Registry-Files
ungeschützt waren. Letzteres war bei den eNTen grundlegend anders.
MacOS hab ich eher so erlebt, das lief so gut, dass man kaum jemals
unter die "Motorhaube" schauen musste. Aber wenn es dann doch mal
streikte, war die K... am dampfen. Filesystem und Config bekommt man bis
heute bei MacOS viel seltener zu Gesicht als bei Windows oder Linux.
Entprechend wenig kennt sich unsereiner dort aus.
Post by p***@pocnet.netSchlimmer fand ich die Reinstallation nachdem ich das RAM der Kiste erweitert
hatte. Vorher waren's 8MB, danach AFAIK 20 (4x4 + 4x1). Und den XServer hatte
ich so konfiguriert dass der Speicherbereich der Grafikkarte nicht über das
VGA Fenster in lahmen 128KB Häppchen angesprochen wurde, sondern linear
addressierbar war, addresstechnisch über den 8MB RAM eingeblendet.
W9x war da auch vom Feinsten. Es gab Driver für alles und jedes, die
Reaktion von "Plug & Pray" auf z.T. simple Hardware-Änderungen war
bisweilen abenteuerlich.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerAls Newcomer braucht es nur deswegen länger, weil man vorher die ganzen
CLI-Befehle nebst zigtausend Options rausfinden musste. Bei MacOS kann man
drauflos klicken und merkt recht bald, dass die entscheidenden Dinge via
Apple-Taste zu finden sind.
Korrekt. Und irgendwann kommt man z. B. auf dem Trichter, dass "Papierkorb
Entleeren" auf dem via Netatalk exportierten Homedirectory nach 5 Minuten noch
immer nicht fertig ist, während ein rm -rf auf der Kiste direkt nach wenigen
Sekunden wieder einen Prompt zeigt. :-)
Du sprichst jetzt von MacOS-X, oder? Weil ich auf den älteren MacOSs nie
eine CLI gesehen habe, nicht mal ein Icon für'n Terminal.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerPost by p***@pocnet.netIch kann an meinen alten Kisten auch oft problemlos stundenlang Dinge in
FreeHand und PageMaker tun, ohne dass sie abstürzen. Oder ein Spiel spielen.
Ich sollte damals einen NetWare-Client installieren d.h. am System fummeln.
Dazu musste ich zuerst rausfinden, dass so was über "Kontrollfelder" läuft,
wie die aufgebaut sind usw. usf.
Das hat doch normalerweise ein "Installer" für einen erledigt?
Hat es letztlich dann auch. Als Windoof-User hatte ich aber die
Erfahrung gemacht, dass automatische Setups selten problemlos
durchlaufen. Ergo habe ich mir das System vor der Installation erst mal
angesehen.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerDie Client-Diskette wurde übrigens reingesteckt, angeklickt, Setup lief,
ein paar Optionen waren einzutragen und die Netzverbindung war da.
Ja, so kenne ich das.
Siehste, ich kannte es nicht so. ;-)
Unter DOS habe ich die Setups i.a. gar nicht erst gestartet, sondern
Dateien kopiert, Doku überflogen, Config-Dateien angepasst, lief. Unter
Windoof ging das je länger je weniger. Und die "Installer" haben z.T.
maximalen Schaden angerichtet, u.a. die Win9x-Version vom o.g. Client32.
Unter DOS (manuell installiert und konfiguriert) und NTff (Setup) ist
kaum dgl. passiert.
Post by p***@pocnet.netSpannend ist, dass Du da einen eigenen Client brauchtest. Netware 3.11 und
neuer (älter: unbekannt) brachten einen eigenen AppleTalk Stack mitsamt
Routingfunktion, einem 5-User "Mac" AFP Server-NLM, und einem etwas krude
gehaltenen AppleTalk Printserver (mit back- und frontend) mit. Keine separate
Clientsoftware auf dem Mac notwendig.
Die AppleTalk-Installation unter NetWare war WIMRE auch nicht ganz ohne.
Deswegen hatten wir uns für den IPX-basierenden Client entschieden. Kann
aber auch sein, dass ich davon ausgegangen war, die Macs brauchen genau
wie DOS/Win3 Clients und gar nicht auf die Idee gekommen bin, es mit
ATalk und ohne Client-Diskette zu versuchen.
Post by p***@pocnet.netNetware war auf einem 486DX2/66 ein gutes Stück performanter als AFP server
als Netatalk unter Linux. Aus der Erinnerung heraus: ca. 650 KBytes/s beim
Lesen vs. ca. 450 KBytes/s über eine WD8003 mit eigenem Paketpufferspeicher.
Mit der WD80x3 sowieso. Was Besseres gab es zu der Zeit kaum, jedenfalls
als die EP-Version kam. War der erste NIC, mit dem ich Netzwerkstacks
hinbekommen habe, die IPX und IP konnten. Dank Clarkson Packetdriver.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerKlar konnte auch ein Mac abstürzen, aber ist das wirklich täglich
mehrmals bis zigmal passiert wie bei DOS, WfW und noch öfter W9x???
Mir schon. Vor allem, als ich ein Modem hatte und nun aus den Programmteilen
der MAUS-Net Knoten Software runtergeladen hatte und ausprobierte.
Dann hab ich damals wohl Glück gehabt - oder die richtige Software. :-)
Post by p***@pocnet.netZu System 7-Zeiten gab es dann noch das Problem, dass manche Software nicht
32-Bit clean war.
<https://en.wikipedia.org/wiki/Classic_Mac_OS_memory_management#32-bit_clean>
Bei W9x war auch nicht alles 32bit, wo was mit "32" drauf stand. ;-)
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerOch, das waren die kleineren Probleme beim Mac. ;-)
Ich musste rausfinden, wie die Kisten konfiguriert werden
Definiere "konfiguriert". Was muss man denn konfigurieren?
Ich hatte Erfahrung mit DOS und zu der Zeit noch rudimentär mit Win3.
Dort gab es CONFIG.SYS, AUTOEXEC.BAT, SYSTEM.INI, NET.CFG, ... und
überall musste was eingetragen, gelöscht, ergänzt, ... werden, wie das
ja auch bei Linux der Fall war/ist. Dass bei MacOS alles unter der GUI
versteckt ist - und trotzdem funktioniert - war das eigentlich Neue für
mich. ;-)
Ganz ohne ging es aber auch beim Mac nicht: IP-Adressen, Maske/Gateway
habe ich anfangs noch eingetragen, DHCP-Server kam erst später. Bei IPX
musste nur der bevorzugte Server eingetragen werden. Und ich hab erst
mal geschaut, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt ...
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. Maerckerund wie man Programme installiert.
Oftmals: Gar nicht. Reinkopieren, tut. :-)
JA. War echt überraschend für mich. :-)
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerUnd ich musste ersma rausfinden, wie man den überhaupt bedient.
Jahaa, nix Programmmanager und so. :-)
Den habe ich konsequent gemieden. Bis NT habe ich die Dateiverwaltung
mit dem guten alten Norton Commander erledigt und mich halt weiter an
die 8.3-Namenskonvention gehalten. Danach bin ich auf Total Commander
gestoßen und mich so sehr an ihn gewöhnt, dass ich ihn am liebsten
irknwie unter Linux weiter betreiben würde.
Aber gerade diese straffe Übersicht über das Filesystem, die unter DOS
und Windoof unabdingbar ist, habe ich als wesentlichen Unterschied zu
MacOS erlebt. Sie fehlte dort aber nicht, das System funktioniert ja
zumeist.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerDie Windows-Taste war damals z.B. noch unbekannt, ihr Pendant bei Apple
indes weit verbreitet.
Korrekt. Und am Mac waren (sind!) viele Zeichen auf der (deutschen) Tastatur
recht gut zu merken. 7 sieht aus ein Slash. Shift 7 = /. Aber: Option (=alt) 7
= | und Option-Shift-7 = \. Solche Sachen die man nicht immer braucht fand ich
ziemlich gut zu merken, weil herleitbar.
Jedenfalls intuitiver als ALT-<Numerikblock>. ;-)
[Macintosh = "Most applications crash, if not the system hangs"]
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerScheinen aber überwiegend Mac-User zu kennen.
Aus gutem Grund. :-D
Für Windows hab ich nie dgl. gelesen, außer viel später vielleicht im
berühmt-berüchtigten English for Runaways-Kurs von Otto. :-)
Kannte nur vom US-Farb-TV NTSC = Never The Same Color etc.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerOutlook habe ich z.B. nur während meiner
letzten beiden Berufsjahre benutzt und selbst da nur gelegentlich.
Outlook ist eins meiner Feindbilder.
Du sagst es. ;-)
Post by p***@pocnet.netDurch die Omnipräsenz von Outlook (Express) wissen nur noch wir alten Säcke was es mit "Quoting" auf sich hat.
Der Rest der Welt macht TOFU.
Ach daran liegt das? Weil ich auch TOFU-Mails bekomme, die mit TB oder
sonstwas verfasst wurden. Outlook Express hab ich schon deswegen
gemieden, weil es per Default Anhänge nach Klick sofort und ungefragt
geöffnet hat. Tödlich so was.
Post by p***@pocnet.netPost by Chr. MaerckerPost by p***@pocnet.netTja, der Markt geht leider in diese Richtung. Microsoft hat *erheblich* Prügel
kassiert, als sie ankündigten den on-premise Exchange abzukündigen.
"Der Markt" kann mich mal.
Als Privatmann kann man das so sehen. Aber wenn man in der IT tätig ist nicht
so sehr.
Aus der Mühle bin ich raus, wat'n Glück. Wobei ich als Mitarbeiter
diverse Freeware eigenmächtig auf dem Dienst-PC betrieben habe. Wird
dank eingeschränkter Rechte für IT-Mitarbeiter künftig wohl auch nicht
mehr so einfach gehen, aber Gott sei's gedankt, nicht mein Problem.
Abgesehen davon: Couragierte IT-Admins können sich durchaus ein Stück
gegen "den Markt" stellen, frei nach Ludwig XIV., "Der Markt bin ich".
--
CU Chr. Maercker.