Post by Ralf KieferPost by Hermann RiemannGab es da nicht Stapelspeicher und den Alarmkeller?
...
Post by Ralf KieferMit Kellern hatte er es unzweifelhaft. Folgerichtig würde ich an ei
macht Euch mal nicht zu sehr lustig:
Das Prinzip des Kellers wurde 1957 von Friedrich Ludwig Bauer beschrieben.
Es wurde danach grundlegend im Compilerbau. Ob man es nun Keller, Stapel,
Heap oder Stack bezeichnet ist im Prinzip egal, weil es von der Logik
im Prinzip das Gleiche ist.
Und der Alarmkeller ist ein spezieller Stack auf dem die Information
gespeichert wird, die bei einer Unterbrechung, auch "Alarm" genannt, abge-
speichert wird, die notwendig ist, um sich aus mehrfach geschachtelten
Interrupts wieder herausfieseln zu können. Das stammt aus der Zeit, als
sehr viele Prozessoren noch keinen Hardware-Stack hatten.
Post by Ralf KieferManche Begriffe waren gut und griffig, andere waren eher
gewöhnungsbedürftig und schon fast Siemens-deutsch (DÜZ-DÜM :-) ).
Was das Siemens-Deutsch betrifft:
Ich war grade unten an unserer IBM 1130 und habe mir dort mal angeschaut,
welche Bezeichnungen sich bei dieser Non-Siemens-Anlage auf Knöpflein
und Lämplein tummeln:
"SOFORT STOP" "EING. KORR"
"GRUND STELL." "LADE IAR"
"TAST. ANGEW." "TAST. FREIG."
"ANZEIGER" C O (gemeint sind Carry und Overflow)
"FAKTOR REGISTER"
"AKKUMULATOR" "AKKUMULATOR ERWEITERUNG"
"GÜLT. PRÜF" (nachdem das eine rote Lampe ist, vermute ich mal
dass damit Parity Error gemeint ist)
Und am Lochkartenleser/Stanzer finden sich:
"PRÜFUNG" "SCHNIPSEL"
"AUSLAUF"
Aber auch die heutigen Hochnasen sind ja vor solchen Sprachdummheiten
nicht gefeit:
Wer eine "Abesenheitsnotiz" verschickt, ist zu doof um zu wissen, das
das englische notice (Benachrichtigung) etwas anderes ist, als die
deutsche Notiz (man notiert sich schriftlich etwas auf einem Zettel).
Oder was mich bei eingedeutschten Linuces immer besonders freut:
Hat man sich bei der Eingabe des Passwortes vertan, erhält man ein
tumbes "Entschuldigung". Das englische "sorry" heisst in dem Zusammen-
hang "tut mir leid". Ein System muss sich ja nicht dafür entschuldigen,
wenn der User sich vertippt. Es könnte aber höflich sagen, "tut mir leid,
aber mit dem (falschen) Passwort geht es hier nicht weiter".
Es gibt ja noch weitere Beispiele für solche falschen wörtlichen Über-
setzungen: Wenn man sich in USA in einem öffentlichen Gebäude auffällig
benimmt, treten zwei schwarzgewandete Muskelmänner auf einen zu und
fragen "may I help you?" Wer glaubt, er könne das wörtlich übersetzen,
irrt gewaltig. Auf deutsch heisst das: "Freundchen, noch eine falsche
Bewegung, dann nehmen wir Dich in den Schwitzkasten und im für Dich
günstigsten Fall, landest Du vor der Tür."
Klemens